Samstag, 14. Juni 2014

Hochplatte über Ostkamm am 14.06.14

Heute war einmal kein so gutes Wetter voraus gesagt, ich hatte aber große Lust auf Berge.... 

Zudem hatte ich bei meiner Hochgerntour etwas entdeckt das meine Neugierde geweckt hatte......
Zugegeben, ich hatte für heute 2 Touren im Gepäck, aber der Blick aus dem Fenster um 5 Uhr morgens lies eine Tour sogleich platzen....
Also noch einmal im Bett umdrehen und noch eine Stunde weiterschlafen.
Start war dann gemütlich um 8 Uhr am Parkplatz der Hochplattenbahn in Marquartstein....Nein, keine Angst ich gehe nicht über die langweilige Forststraße hinauf. Bei meiner Hochgernrunde habe ich mir die Hochplatte mit ihrem schönen Ostkamm so betrachtet und mich dabei gefragt, ob da nicht ein Weg hinauf führt ???

Bei meiner Recherche Zuhause wurde ich schnell fündig, in der Garmin -Karte ist ein alter Jägersteig über den Ostkamm eingezeichnet. Also gleich mal ausprobieren !



Kurz nach dem Parkplatz stößt man auf der Forststraße auf einen kleinen Kiesplatz, hier entspringt der kleine Steig, folgt dem Gelände etwas abwärts während er sich durchs Unterholz zieht.

Ich musste mich nur ein paar Minuten durch's Gestrüpp kämpfen, danach stiegt der Steig im Hochwald bergan.
Es wird langsam immer steiler, aber das mag ich ja........ Kurz nach diesem Bild erreicht der Steig eine Kreuzung, ich folge dem Weg in gerader Richtung !
Der Steig wechselt nach der Gabelung auf die Ostseite der Hochplatte und zieht sich nun immer steil bergauf.
Wer hat den den hier hingelegt ???
 
Der Aufstieg zieht sich eigentlich immer durch den Wald, aber ab und an lässt der Wald auch Ausblicke zu, wie hier...





 Langsam wechselt der Waldboden von braun auf grün, überall ist herrlich grünes Gras...
Der Steig ist trotz des Grases eigentlich immer schön zu sehen, und - es geht immer noch knackig bergauf !

Irgendwann gelange ich wieder an eine Gabellung, im Grunde ist es egal wie man weiter geht, ein weg führt im Zick Zack auf der Ostseite zum Kamm, der andere quert eher Richtung Norden und führt auch auf den Kamm.
 Ich habe mich für die erste Variante entschieden.....


Es ist nicht mehr weit bis zum Kamm hinauf..... 
Am Kamm angekommen, folgt man dem Weg immer bergauf....
Auch die zweite Variante mündet in diesem Bereich auf dem Kamm
Erster Blick auf den Großstaffen


Der Steig führt immer steiler wiederum in den Hochwald hinein.

Widerrum eine Gabelung, diesmal links !. Wo der andere Weg hinführt sollte ich nochmal testen ....
Keine Zeit zum Verschnaufen, der Steig wird einfach nicht flacher ;-) 
Hat man diese Stück erklommen, führt ein kleines Weger aus dem Wald heraus, das einen herrlichen Blick auf die Hochplatte gewährt !

Und auch die Zwillingswand darf keineswegs vergessen werden. Schöne Wand, da muss ich mal schauen... 





Kurz nach dem Aussichtsplatzerl geht es wieder ab in den Wald un so gleich in gewohnter Manier - steil bergauf  
Nach ca 15 Minuten zieht sich der Wald zurück und weicht den Latschen, die den Gipfelaufbau der Hochplatte dominieren..





Ein Blick zurück heißt nix Gutes, dichte Wolken ziehen auf ! 
Also hurtig durch die Latschen.... 





Die Wolken haben gewonnen, vor mir tut sich eine Wolkenwand auf. 
Endspurt, nur noch wenige Meter zum Gipfel. 

Hochplatte 1587 m

Ich habe Glück, den gerade als ich auf den Gipfel der Hochplatte komme, lichten sich die Wolken und geben einen kurzen Blick hinüber zur Kampenwand mit Sulten und Gedererwand frei. 
Tatsächlich verziehen sich die Wolken kurz

Blick zur Kampenwand und Sulten mit Gedererwand


Sehr weit reicht die Sicht heute nicht, aber das macht mir persönlich nicht sehr viel aus, im Gegenteil - es hat seinen ganz eigenen Charm. 
Die Hochplatte trägt ein schönes Kreuz
Ein weiterer Bergwanderer erreicht den Gipfel ebenfalls, und bei einer kleinen Rast lässt sich ein nettes Pläuschen halten, ehe die Wolken wieder Besitz von der Hochplatte ergreifen.
Nachdem der andere Gipfelaspirant aufbricht, genieße ich noch die absolute Stille auf der sonst so regt besuchten Hochplatte. Nach etwa 10 Min breche auch ich über den Normalweg auf.
Rückblick zur Hochplatte


Im Abstieg lassen die Wolken kurz den Verbindungsgrat zur Kampenwand hinüber erscheinen.....
Als ich an der Forststraße ankomme die von der Hochplattenbahn heraufführt, überquere ich die Straße und halte mich etwas links von diesem Buckel leicht bergab bis....





..... ich auf diesem Pfad treffe....... 
....der mich weiter bringt zu einer Lichtung. 
An dieser Lichtung folge ich nicht nach rechts, sonder dem kleinen Steig geradeaus in den Wald hinein.
Rückblick


Im Wald geht es gemächlich über den Steig bergauf.....
... ich liebe solche Steige einfach !

Der Weg führt nun an eine Felswand heran und schwingt sich steil hinauf bis auf den Grat.






Auf dem Grat lässt sich in den Wolken schon langsam etwas erkennen....
Nicht mehr weit, ein kurzes Stück durch die Latschen und noch eine klitzekleine Klettereinlage und schon....

Friedenrath 1432 m

....gelange ich auf den felsigen Gipfel des Freidenrath.
Ich genehmige mir hier eine sehr ausgiebige Gipfelrast, mit noch stillerer Gipfelruhe. Ganz allein sitze ich über dem Chiemgau !
Blick zum Ostkamm der Hochplatte
Kleinstaffen und Großstaffen
Kurz geben die Woken auch die Sicht auf die Piesenhauser Hochalm, welche auf dem Grat zur Kampenwand liegt frei. Nach 1 Stunde Rast breche ich auf, es gilt noch zwei Gipfel zu besuchen heute....
Ein letzter Blick hinüber zur Hochplatte, ehe ich absteige vom Friedenrath.
Augen auf, gleich unterhalb des Felsaufbaus des Freidenrath entspringt wieder ein kleiner kaum erkennbarer Steig....
...der aber sehr schnell eindeutig zu erkennen ist. Sehr steil geht es rasch talwärts...


...bis ich auf den Wanderweg treffe der von der Hochplatte her kommt. Hier links abbiegen und in wenigen Minuten...

..... gelange ich hiunter zu einem Schilderbaum, von dem sich bereits der Kleinstaffen und der Großstaffen schön sehen lassen. Hier folge ich der Forststraße links, hinüber bis zum neu angelegten Erlebnisbergweg.
Rückblick zum Friedenrath
Etwa 100m nachdem ich den Anfang des neuen Elebniswaldweg staffen passiert habe, biege ich an geigneter stelle links ab und orientiere mich weglos den Hang hinauf...

Immer dem Gelände folgen....

Kleiner Staffen 1250m

.... bis zum " Gipfel" des Kleinstaffen. zugegeben, ein Kreuz oder dergleichen hab ich nicht gefunden, aber laut GPS ist das der Gipfel ?!.






Naja, kein Kreuz, keine Aussicht - also schnurstracks weiter, ich folge immer weglos dem Gelände...
 Vielleicht sollte man den auf den Kleinstaffen setzten....





... bis ich auf eine Lichtung hinaus komme, die ich geradeaus überquere.
"Kunst ?!?" im Wald

Nun folgt der abermals steile Aufstieg über die Wiesenflanke.....
Weglos suche ich mir die " Optimalroute " nach oben.





Im Aufstieg ergibt sich ein sehr schöner Rückblick zum Freidenrath
Friedenrath im Zoom

Ab und an bilde ich mir ein, sehr schwache Steigspuren zu erkennen, aber im Grunde kann man den Gipfel nicht verfehlen, ist doch der Grossstaffen ein Kegel....

Grossstaffen 1280m



Das Wetter bessert sich zusehends und lässt schöne Ausblicke vom Grosstaffen aus zu, wie hier zurück zur Hochplatte und Friedenrath, welche ich heute schon besucht habe.
Oder auch hinüber zur Gedererwand und Sulten, die Kampenwandgipfel sind noch in Wolken gehüllt....





Aber unser Bayerisches Meer lässt sich eindrucksvoll bestaunen.


Nachdem ich mich im Gipfelbuch verewigt habe, ist es langsam Zeit ab zu steigen. Hierfür wende ich mich an die Ostseite des Grossstaffen.....





....der Abstieg gestaltet sich weglos durch teils hohes Gras und abermals z.T. .......
....sehr steil.....
Blick zur Maieralm

Im Abstieg vom Grossstaffen ist meine heutige Runde schön zu überblicken.





Kurz vor der Forststraße ist dann nochmals ein kleines Hinderniss das überwunden werden muss: Hohe Disteln , Sträucher und sonstige stechenden Objekte. Alles nicht weiter schlimm, hätte man eine lange Hose an :-)
Auf der Forststraße geht es links weiter hinunter
Blick hinüber zum Hochgern

Maieralm mit Friedenrath und Hochplatte

Der "neue" Bergwalderlebnisweg 

Auf dem gesamten weg gibt es zahlreiche Dinge zu erleben.....





Ich wandere zur Naderbaueralm hinüber, und dabei ist die Staffenalm schön zu sehen. Ist man an der Naderbaueralm vorbei, leiten mehrere Forstwege zum Abstiegsweg.
Auf der Forststraße unterhalb der Staffenalm geht es talwärts....





.......die öde Forststraße lässt sich immer wieder durch Abkürzer umgehen....
den letzten Abkürzer vor dem Parkplatz der mit zahlreichen steinmännern gekennzeichnet ist, kann ich nur bedingt empfehlen: Hier liegen viele Äste im Weg von Holzfällarbeiten....






Wieder zurück an der Forststraße und nur noch wenige Meter zum ......
......Ausgangspunkt.


So endet eine schöne Halbtagestour im Herzen der Chiemgauer, an der mir der Wettergott nicht all zu gesonnen war. Aber es muss ja nicht immer strahlender Sonnenschein sein um ein schönes Bergerlebnis zu haben.
Gerade solche Wetterkapriolen haben für mich einen ganz speziellen Reiz, haben Wolken in den Bergen doch etwas mystisches und Geheimnisvolles. Ein netter Nebeneffekt: Auf der sonst so überlaufenen Hochplatte habe ich heute nur einen weiteren Bergsteiger getroffen, den restlichen Tag nicht mehr nur auf dem Rückweg über die Forststraße wurden es dann wieder mehr Menschen dank des sich bessernden Wetters....


Fakten:


- sehr schöne Runde über eindrucksvollem Ostkamm der Hochplatte
- Streckenlänge 11,4 km, 1213 hm im Auf- und Abstieg
- Meine Gehzeit: Parkplatz Hochplatte                        1:20 min
                          Hochplatte - Friedenrath                     30 min
                          Friedenrath - Klein- Grossstaffen        35 min
                          Grosstaffen - Parkplatz                       53 min                     
- zur richtigen Zeit relativ Einsam

VG Ameranger


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