Donnerstag, 5. Dezember 2013

Kranzhorn am 5.12.13

Nachdem die letzten Tage sooo schönes Wetter war, nutzten auch wir den angeblich letzten schönen Tag der Woche um in unsere Wintersaison zu starten. 



Außerdem warteten nagelneue Schneeschuhe darauf ihrer Bestimmung zugeführt zu werden.


Nachdem ich mich ein wenig über die Schneehöhen schlau gemacht hatte, fiel die Wahl auf ein Ziel, das ich schon unzählige Male nach dem Feierabend gegangen bin - das Kranzhorn.

Der Aufstieg sollte aber anders als im Sommer verlaufen, nicht über den Erler Steig oder über die Spandau Almen hinauf - nein es sollte über die steilen Grashänge der Bubenau hinauf gehen.

Abmarsch war um 9 Uhr am tiefverschneiten " Sommer" Parkplatz, der wohl ohne Allrad nicht zu erreichen gewesen wäre.






Wir wanderten kurz unterhalb dem Parkplatz rechts Abbiegend der Forststraße mit dem Wegweiser zur Bubenau- Kranzhorn nach. Es geht durch wunderschönen Winterwald langsam bergauf.







Wir kommen an eine Weggabelung auf der die Bubenau angeschieben ist, und sollten hier rechts abbiegen - sollten.


Vor lauter "Geratsche" und "Fachsimpelei" über die Schneeschuhe, haben wir das halb verdrehte Schild falsch interpretiert, und sind den falschen Weg weiter gelaufen......

"Gemerkt" haben wir das erst dann, als wir fast wieder nach Erl hinuntergesehen haben  - sprich wir standen fast auf dem Kienberg ( 1101m ).

Tja, wäre da keine solche Nebelsuppe gewesen, hätten wir sicher gemerkt das wir uns vom Ziel entfernen......

Aber diese 1 Stunde "Umweg" sollten nicht ganz umsonst gewesen sein, aber dazu später mehr.












Also alles wieder zurück und dann doch rechts abbiegen, und siehe da nach ein paar Minuten zweigt von der Forststraße der erste Abkürzer Richtung Bubenau ab. 





                                                        




Hier legen wir unsere Schneeschuhe an, und stapfen durch die tiefverschneite Winterlandschaft den kleinen Abkürzer nach oben, bis wir wieder auf die Forststraße 
treffen. Wir wandern ihr einige Hundert Meter nach und folgen ihr dann links.



Nach ca 50 Metern zweigt ein Steig rechts ab, der hinauf zur Bubenau führt. Ab hier haben wir es schon mit Schneehöhen von 30 - 40 cm zu tun, was ohne Schneeschuhe langsam zur Strapaze würde.







Wir stapfen also den Weg durch die immer noch sehr zähe Nebelsuppe hinauf, bis wir an die Weggabelung treffen die von Erl herauf führt. Hier biegen wir wieder rechts ab und gelangen so nach ca 5 Minuten "Stapfzeit" auf die freien Wiesenhänge der Bubenau hinaus.









Wir stapfen über den z.T  steilen Almboden auf der linken Seite hinauf Richtung Alm. Hier liegen ganz beachtliche Mengen Schnee von ca 40-50 cm. Mann sollte die Hänge hinauf unbedingt mit einem kritischen Auge beurteilen, den die steilen Hänge können durchaus "geladen" sein.




Das Wetter ist immer noch gleich erdrückend - dichter Nebel lässt keine Blicke auf unser Ziel zu, eher das Gegenteil ist der Fall, als wir bei der Bubenaualm angekommen sind, fällt der Nebel richtig ein und wir sehen nur noch wenige Meter hinauf.





Nachdem wir an der Bubenaualm eine kleine Trinkpause gemacht hatten, gings es weiter bergauf Richtung Ziel.
Wir gehen gleich hinter der Bubenau Alm den steilen grasigen Wiesenhang hinauf in Richtung Wald.








Hier treffen wir auf den Sommerweg, der sich geschickt unter ca 70 cm hohen pulvrigen Schnee versteckt. Verraten tut er sich nur, weil wir einen Durchschlupf durch den Zaun finden der uns zur Forststraße führt.













Wir überqueren die Forststraße und stapfen der Beschilderung " Kranzhorn " folgend die steile Böschung hinauf. Zu den neuen Schneeschuhen bleibt bis jetzt zu sagen, das diese sich bis jetzt hervorragend schlagen, aber es geht bestimmt noch ans "Eingemachte".








Kurz darauf zieht der nicht erkennbare Weg in den Hochwald hinein und schlängelt sich in kleinen Kehren durch den Waldgürtel hindurch. Hier halten wir auf eine Viehsperre zu, die uns den Ausgang auf die Steilen Wiesenhänge bequem ermöglicht.









Tritt man außerhalb des Waldes eröffnen sich die steilen Wiesenhänge hinauf Richtung Alm. Wir bleiben kurz stehen und begutachten die Lage, da sich hier beträchtlich Schnee angesammelt hat.

Weite Blicke in den Hang werden massiv vom immer dichter werdenden Nebel versperrt.


Ein kurzer Check der Schneedecke verrät uns, das keine großen Schwachschichten zu erkennen sind. Trotzdem entscheiden wir uns für die etwas mühsamere Variante.

Wir gehen geradeaus am Waldrand auf den Hang zu und queren den ersten Hang auf der abgeblasenen, sprich rechten Seite und queren dann in einer Mulde nach links hinüber auf den großen Buckel. 



Hier müssen sich meine "neuen" das erste Mal beweisen, denn hier gilt es einen wirklich steilen Wiesenhang seitlich zu queren. 
Das ist ja bekanntlich immer eine kleine Schwäche vieler Schneeschuhe, das man hier nicht den nötige Stabilität hat um Hangseitig einzustapfen....aber, Test vorzüglich bestanden.
Als wir die Querung gemeistert haben, werden die Hänge nach oben wieder etwas flacher und wir suchen uns unseren Weg durch die Hügel und Mulden immer weiter bergauf. 




Auch unser stetiger Begleiter der Nebel macht die Orientierung nicht gerade einfach, denn oft fällt er richtig ein und dann sind im weißen Schnee Sichtweiten unter 100m keine Seltenheit.






Wir lassen uns aber nicht entmutigen, treu dem alten Bergsteigerslogan " DES WERD SCHO " wühlen wir uns durch den immer höher werdenden Pulverschnee weiter bergauf bis wir an einen verfrorenen Wegweiser gelangen.






Wir wühlen uns durch den pulvrigen Schnee bis zum Wegweiser, der uns anzeigt das die Kranzhornalm nicht mehr weit ist. Schön und gut aber in der Nebelsuppe lässt sich leider nix erkennen.




Wir gehen grob der Richtung nach, bis sich auf einmal blaue Fetzen in den Nebel mischen. Wir denken zuerst an eine "Fata morgana", aber dann geht es sehr schnell: Der Nebel lichtet sich ein wenig und gibt kurz die Kranzhormalm und den Hausberg der Alm frei.








Wir müssen uns noch gute 10 Minuten gedulden während wir unsere weitere Route beratschlagen, bis sich der Nebel gänzlich verzogen hat.
Wir stapfen weiter durch den Schnee Richtung des Sommerweges der von der Kranzhornalm hinauf zum "Hausberg" führt. Hier in der Mulde hat sich beachtlich Triebschnee abgelagert, ich schätze ca über einen Meter.




Auch hat die Schneedecke ab hier einen leichten Deckel. Wären hier nicht schon einige Wintersportler die Tage vor uns gegangen und hätten die Spur festgetreten, hätten wir wohl eine Alternative gesucht, den dieser Hang kann durchaus gefährlich sein.






Wir queren also hinüber und stapfen in wenigen Schritten zum Gipfel des Hausbergs. Wir stehn nur wenige Minuten auf dem kleinen Buckel als wieder der Nebel einfällt und seinen Vorhang wieder zuzieht.
Auch wir marschieren weiter Richtung Gipfel....




Wir marschieren also weiter zum Gipfel. Im Gepäck haben wir noch letzte Nebelfelder, die aber langsam von der Sonne verzehrt werden.






















Wir stapfen mit unseren Schneeschuhen auf der linken Seite eher am Waldrand den Hang hinauf. Wir legen einige Kehren an und gelangen so bis zum steilen Schlußstück unter dem Gipfel.











Hier heißt es noch mal kurz kräftig stapfen, was bei dem steilen Hang und der ca 1 Meter hohen nicht tragenden Schneedecke doch nochmal in die Beine geht.















Aber wir sind schon vom nicht mehr all zu weit entfernten Ziel beflügelt, und gelangen so bald an der Kapelle an. Von hier führt dann noch ein kleiner, leicht ausgesetzter Grat hinüber zum Gipfel ( oder den Gipfeln  ???) des 1366m hohen Kranzhorn.









Und wir glauben es kaum, als wir auf den letzten Metern zum Gipfel sind, löst sich plötzlich der Nebel gänzlich auf und weicht strahlend blauen Himmel. So ergibt auch unser kleiner "Verhatscher" wieder ein wenig Sinn, den ohne diesen wären wir wohl bei Nebelsuppe hier oben gesessen.






So dürfen wir aber herrliches Wetter und noch herrlichere Aussicht bei absoluter Bergeinsamkeit auf die umliegende Bergwelt genießen.



















Während wir Brotzeit machen und unsere Blicke über die Nebeldecke und über die umliegenden Gipfel schweifen, ergeben sich auch wunderschöne Blicke durch den langsam sich auflösenden Nebel hinunter ins Tal. 





" Herz was willst du mehr ? ", diese Frage können wir hier oben definitiv mit " Nichts " beantworten. 



Aber auch wenn uns hier oben keinerlei Wünsche offen bleiben, kommt irgendwann der Punkt, an dem wir wieder an den Abstieg denken müssen.








Wir packen also zusammen und schnallen unsere Schneeschuhe an ehe wir wieder über den Grat zurück auf den Wiesenhang kommen. Ich stapfe noch kurz zur Kapele hinüber und zünde noch eine kleine Kerze an, auf das wir heuer immer wieder gesund und heil ins Tal und nach Hause gekommen sind. Wer meine Berichte dieses Jahr gelesen hat, wird wissen warum.




Dann wandern wir über den Aufstiegsweg wieder hinunter zum Hausberg der Kranzhornalm.



Am kleinen Kreuz des Buckels, beschließen wir noch zur Sonnengefluteten Alm hinunter zu gehen und dann über die Spandaualm den Abstieg ins Tal zu machen.









Wir queren also wie der Aufstieg den Gipfelhang hinunter Richtung Alm. Wir sind beim Aufstieg aber schon etwas rechts der Mulde gegangen, um den großen Schneemassen etwas aus dem Weg zu gehen. Um zur Hütte zu kommern, müssen wir aber diese Mulde etwas oberhalb queren. Ein erster Schneehöhentest sagt über 1,30m Schnee.

Ein kleiner Test zum Deckenaufbau ergibt das sich unter den ersten 40 cm ca eine leichte Schwachschicht befindet. Der Hang ist aber nicht so hoch mit Schnee geladen, was eine Querung etwas oberhalb wenig gefährlich macht. Wäre die Schneelage aber höher, ist dieser Hang mit Sicherheit sehr kritisch zu betrachten.

Als wir sicher an der urigen Alm angekommen sind, genießen wir noch einmal ausgiebig die letzten Sonnenstrahlen, denn der Abstieg über die Forststraßen wir schattig und kalt sein....








Nachdem wir uns nochmal an den letzten Sonnenstrahlen richtig aufgetankt haben, geht es über die Forssttraßen ab der Kranzhornalm abwärts.

Wir gelangen schnell in den schattigen Rücken des Kranzhorns. Zügig geht es auf den z.T gespurten Wegen abwärts. Wobei die Spur für Schneeschuhe doch etwas schmal ist, aber für einen reicht es allemal.








Nach einer guten halben Stunde Abwärtsmarsch lässt sich sehr schön der benachbarte Heuberg im Sonnenlicht erblicken.














Wir halten uns immer an der Forststraße, und gelangen so zügig bergab bis wir zur einen kleinen Abkürzer zur Spandau-Alm hinunter einschlagen. 










Nach der Alm halten wir uns wieder brav auf der Forststraße immer weiter bergab, bis wir allmählich nach dem langem Schattendasein an der Ottenalm vorbei kommen.
Hier steht noch einmal ein Rückblick auf den Heuberg an, ehe wir das kleine Tälchen weiter Richtung Parkplatz verlassen. 




Wir kommen langsam wieder etwas Sonne ab, während wir an der Hintermair Alm vorbei marschieren.


Nach weiteren 10 min Gehzeit erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt unserer heutigen Tour.


VG Ameranger,
unterwegs mit Daniel













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