Donnerstag, 8. September 2016

Hoher Riffler und Olperer - 2 Tage Zillertal

Griaß Eich Beinand,

Nachdem ich die letzte Schönwetterwoche mit arbeiten verbracht hatte, hatte ich die darauf folgende Woche Glück. Schönes Bergwetter am Alpenhauptkamm und ich Urlaub.......
Also Hütte reservieren und nix wie auf nach Ginzling......
Genauer gesagt zum Parkplatz am Schlegeisspeicher. Nachdem ich um 7.30 Uhr am Parkplatz ankam, ging es dann mit dem Aufstieg sogleich los. Abmarsch bei knackigen 6,5 Grad+... 







Los ging es vom mittleren Parkplatz der vorhanden 3......Mein Aufstieg führte mich etwas zurück und dann folge ich der Beschilderung zum Friesenberghaus....... 

Über den steinigen Steig geht es nun durch lichten Kieferwald bei kühlen Temperaturen aufwärts.....
....über eine Forststraße drüber....











.... gelange ich in die Latschenzone und es zeigen sich bald schon die ersten schönen Ausblicke.....
Während ich nun ca 30 min unterwegs bin, und es im Schlegeisspeicher nur ca 7 Grad hatte, wird es nun sehr warm. Ich denke es herrschen schon um 15-20 Grad......









Der Aufstieg führt mich über etliche Balkenbrücken über die reich gefüllten Gletscherbäche hinweg....










Schnell eröffnet sich im Aufstieg das Panorama auf den markanten Schlegeisspeicher und den Zamser Eck und den Kleinen Hochsteller, Kälberlahnerspitze und hinten dem Hochsteller....




Ich gelange nun endgültig aus dem Schatten heraus, als ich den großen Kessel der ....













... unbewirtschafteten Friesenbergalm erreiche. Herrlich ist es hier, die Sonne scheint, es weht ein kühles Lüfterl - was gibt es schöneres ? Nach der Alm geht es um eine Schulter herum, und in der sogenannten Kluppe ....
... betrete ich den Eingang in das große und schöne Lapenkar. Hier muss ich stehen bleiben, um den gewaltigen Anblick wirken zu lassen.....
Rückblick
Durch das Lapenkar führt der Weg in angenehmer Steigung zuerst in der linken Talhälfte aufwärts, und wechselt dann in etwa der Hälfte auf die Rechte Seite in dem er über einen Gletscherbach hinüber quert....









Zum oberen Drittel hin quert der Steig eine letzte Schulter fast bis zur anderen Talseite hinüber, bevor er....











...immer noch in angenehmer Steigung....










...über die Schulter leitet. Nun ist die Hütte bald erreicht, die schon vom Eingang ins Lapenkar weithin sichtbar war......
...Über letzte Serpentinen steige ich hinauf.....


.... zum auf 2477m Höhe gelegenen Friesenberghaus. Die Hütte erreiche ich nach ca 1,5 Std Gehzeit. Da das aber erst der halbe Weg ist, gehe ich gleich ohne große Pause weiter......


...und steige hinter der Hütte den markierten Steig aufwärts....
Friesenberghaus
Nach dem Haus wird der Steig nun etwas plattiger und führt mich hinauf....














In die kleine Scharte zwischen dem Petersköpfl und dem Hohen Riffler.
Ich wende mich zuerst dem Hohen Riffler zu, dafür folge ich der Beschilderung links.....
Die Sicht eröffnet sich
Mit dem Beginn des Aufstiegs beginnt auch das Block und Plattenreiche Aufstiegsterrain....









Anfangs geht es fast ohne Höhengewinn durch eine kleine Senke über große Platten und Blöcke hinüber ehe der .....











... direkte Aufstieg beginnt.
Anfangs noch leichter, schlängelt sich der bestens markierte Steig über Serpentinen empor,....








...während die Aussicht mit jedem gewonnenen Höhenmeter immer grandioser wird.....
Nachdem die erste Steilstufe nun mit den letzten Serpentinen fast überwunden ist,....







...geht es nun ans eingemachte....








Das Gelände steilt zunehmend auf,....
... und der Weg "verliert" sich zusehends. Die Markierungen sind zwar bestens vorhanden, aber es gilt nun ....


... sich den Weg selbst durch den " Schutthaufen" zu bahnen. Die Markierungen und das Gelände geben den Weg eigentlich bestens vor, aber es gilt sich nun über große Platten und Blöcke den steilen Hang hinauf zu arbeiten.....
durchaus steil
Hier überhole ich eine 7 Köpfige Gruppe, die bereits etwas langsamer wird. Ich befinde mich bereits auf ca 2900m Höhe, die Luft wird erkennbar dünner.....








Nachdem der erste Steilhang überwunden ist, geht es nun kurz etwas flacher weiter bis zum .....
...nächsten Aufschwung. Nun setzt auch eine fast geschlossene Schneedecke des vergangenen Neuschnees ein. Nicht besonders viel, aber der Schnee beginnt vom Untergrund her etwas anzuschmelzen und wird so sehr rutschig....












Bedachte Tritte machen den weitern Aufstieg etwas anspruchsvoller, während es weiterhin durch das " Blockverhau" aufwärts geht. 
Rückblick








Nachdem ich eine weitere 5 Köpfige Truppe überholt habe, gelange ich nun über den letzten steilen Hang hinauf .....




... auf den Gipfelgrat. Leicht ausgesetzt, steige ich über die angefrorenen Platten und Steine .....


.... hinüber während ich wieder 3 total ausgepowerte Bergsteiger überhole  zur Mulde unterhalb des Gipfelausbaus.....








Nun noch eine kurze leichte Kraxlerei hinauf zum Gipfel des .....

Hoher Riffler 3231m

... den ich nach einer Gehzeit von 3:15 min erreiche. Ich habe wieder einmal " Amerangerglück " - Ich stehe gaaanz alleine auf dem Gipfel bevor die überholten Bergsteiger eintreffen....


Das Gipfelpanorama ist überwältigend: Gegenüber sind der Große Möseler, Breitnock,Hoher Weißzint und der Höchste der Zillertaler Alpen der Hochfeiler omnipäsent.












Auch der Blick hinüber zu den Gefrorenen Wandspitzen und dem morgigen Ziel, dem Olperer dahinter .....
Am Gipfel weht ein eisiger Wind, aber dick eingepackt, und ein windstilles Platzerl gefunden lässt es sich lange aushalten im Gegensatz zu den anderen Bergsteigern. Während viel der mittlerweile 18 Personen am Gipfel wieder absteigen, genieße ich das grandiose Panorama ausgiebig- heute eilt nichts mehr......









...und so kommt es, das ich nach gut einer Stunde wieder ganz allein am Gipfel sitze ....
Aber auch ich mache mich langsam wieder an den Abstieg der mich .....








... wieder über den Aufstiegsweg hinunter bringt. 
Auf dem Gipfelgrat sind durchaus grandiose Tiefblicke auf das darunter liegende Schwarbrunnerkees zu genießen....







Der Abstieg ist nun etwas mit Bedacht an zu gehen, denn der vorhandene Schnee taut dank der milden Temperaturen immer weiter an, was erhöhte Rutschgefahr bedeutet.....
Aber wer geübt ist, tänzelt über das Blockwerk geschickt hinweg und so gelange ich .....


... schnell wieder hinunter in die....





...Senke zwischen Hohem Riffler und dem Petersköpfl. Da der Tag noch jung ist, beschließe ich dem Petersköpfl noch einen Besuch abzustatten. Hierfür gehe ich in ca 10 minuten wieder in die kleine Einschartung hinüber die vom Friesenberghaus herauf kommt und ....











...steige in wenigen Minuten den anfangs steilen Blockhang und dann den Felsen hinauf zum ....











... mit Steinmänner übersähten .....


Petersköpfl 2679m

Blick vom Petersköpfl zum Hohen Riffler
Da es erst kurz vor 14 Uhr ist und es nicht eilt, suche ich mir zwischen den unzähligen Steinmännern einen schönes Plätzchen und haue mich in die Sonne für ein "Nickerchen" ....








... das dann als ich wieder wach werde doch eine Stunde gedauert hat :-)
Ich steige wieder hinab in die Scharte, und gehe wiederum über die Senke hinüber zum Aufstiegsweg des Hohen Riffler. Hier zweigt ein weiterer Weg ab, der mich .....









...über schön angelegte Platten in das große Friesenbergkar hinein führt.
Rückblick zum Petersköpfl












Der Weg verläuft in einem großen Bogen durch das Kar und zieht dann über eine kleines Schneefeld auf die andere Talseite hinüber ....
An der anderen Seite angekommen, schmiegt sich dann der Steig an der Bergflanke entlang weiter.









Immer mit grandiosen Blicken hinunter zum Friesenberghaus mit dem kleinen See....
Rückblick ins Friesenbergkar und zum Hohen Riffler







Nachdem ich die kleine Weggabelung von der der Steig von der Friesenbergscharte trifft  passiert habe, befinde ich mich nun auf dem Berliner Höhenweg. 











Diesem Panoramaweg der Extraklasse wollte ich schon lange einmal begehen - warten lohnt sich doch :-)
Während ich dem Steig folge der fast ohne Hohengewinn oder Verlust die Bergflanke entlang verläuft, zeigt sich im Rückblick noch einmal der Hohe Riffler und das durchschrittene Friesenbergkar....









Mit dem letzten Rückblick, gelange ich um den Ausläufer des Keeskopf herum und ....










... der Steig wird wieder etwas rauer, bleibt aber unschwierig. Über größere Blöcke und Platten die aber oft flach ausgelegt sind, ....
... führt der Höhenweg immer mit dem Schlegeisspeicher und den Zillertaler Hoheiten im Blickfeld ....









... um einen letzten Bogen herum bis dann ....
Mein morgiges Ziel

...über eine Hängebrücke,  die mich über.... 







... einen reißenden Gletscherbach führt....



... mein heutiges Nachquartier erreicht wird: Die Olpererhütte auf 2389m Höhe.
Für den Weg hierher habe ich vom Petersköpfl gute 2 Std gebraucht, war aber flott unterwegs....
Die 2007 neu errichtete Schutzhütte der Sektion Neumarkt in der Pfalz, ist weit bekannt mit seiner einzigartigen Lage oberhalb des Schlegeisspeichers.  

Während die Hütte bei meiner Reservierung am Dienstag morgen fast noch leer war, sind nun alle Plätze bis zum Notlager hinaus besetzt... Wem wunderts, bei diesem Wetter .....
Uns so geht der erste Tag der Zillertaler Runde bei einem gemütlichen Abendessen in netter Begleitung zu Ende. War der Aufstieg zum Hohen Riffler eher als " Eingehtour" und Aklimatisation gedacht, wartet das eigentliche Highlight der Tour morgen auf mich.
Auf die Nachfrage beim Hüttenwirt über die Verhältnisse am Olperer, höre ich nicht das was ich gerne hören wollte: Es sollen sehr schlechte Bedingungen aufgrund des Neuschnees besonders auf dem extrem exponierten Riepengrat vorherrschen. Auch mache ich keine weiteren Gipfelaspiranten ausfindig, die am nächsten Morgen das gleiche Ziel haben.... So gehe ich dann nach einer lustigen Runde mit etlichen Radlern mit einem sehr mulmigen Gefühl zu Bett ob ich morgen überhaupt  erfolgreich sein kann......


Fakten:



- Sehr schöne Runde auf einen der leichteren 3000er, wenngleich die Bedingungen aufgrund des Neuschnees etwas erschwert waren.
- Bis zum Friesenberghaus sehr schöne Wanderung
- Aufstieg zum Hohen Riffler durchaus steil, und Block- und Plattentypische Bergtour
- Sehr schöner Aussichtsberg auf die Zillertaler Hauptgipfel und den Schlegeisspeicher
- Sehr schöner Auslauf über den Berliner Höhenweg zur Olpererhütte
- Aufstiegs hm: 1600 hm
- Abstiegs hm: 1000 hm
- Weglänge: 17 km- M(R)eine Gehzeit: 6 Std
- kompletter Zeitbedarf: 9,5 Std




ENDE TAG 1









Ich konnte die ganze Nacht nicht gut schlafen, keine Ahnung ob es an den Warnungen des Hüttenwirtes, der Höhe oder gar an der schnarchenden Dame in unserem Zimmer lag ?!. Fakt ist nur, das ich ab 3.30 Uhr fast halbstündlich auf die Uhr geschaut habe.....
Ich war dann heilfroh, als es endlich 5.30 Uhr wurde und so kroch ich leise aus dem Bett, machte noch eine Katzenwäsche und ging dann um 6 Uhr runter zur Küche um den vereinbarten Kaffee zu trinken.....
Der Kocher brodelte da auch ordentlich vor sich hin, aber da ich dann um 6.15 immer noch keinen Hüttenwirt oder dergleichen ausgemacht hatte, verlies ich die Hütte dann eben ohne Kaffee - "so fängt der Tag gut an" so meine Gedanken als ich die Hüttentüre hinter mir zumachte..... 

Ob ich das als schlechtes Omen deuten sollte ?! fragte ich mich als ich mich dann im Dunklen von der Olpererhütte aufmachte Richtung Olperer....

Der Steig entspringt gleich hinter der Hütte und zieht anfangs über schöne Wiesenhänge dann in etlichen kleinen Serpentinen noch sehr moderat aufwärts.....







Als es dann um kurz vor 6.30 Uhr deutlich heller wurde, tat das auch meiner Stimmung gleich.
Mit dem Blick auf den so oft erwähnten Speichersee kann man eigentlich gar nicht anders als sich darüber freuen genau hier zu sein.....








Als ich ungefähr 20 min unterwegs war, entdeckte ich ein einer Senke einen Bergsteiger der die Nacht im Biwak verbracht hatte. " Auch eine coole Sache" so mein Gedanke und trottete weiter....
Nachdem der Steig die ersten Geröllbuckel sich hinauf windet, darf ich mir auf einem exklusiven Logenplatz schon das zweite Mal in diesem Jahr einen..... 
Ob ich da heute oben stehen werde ???













...atemberaubend schönen Sonnenaufgang erleben.
Die Morgensonne taucht den vor mir liegenden Riepenkopf in beinahe Rotes Licht - ein umwerfendes Erlebnis, das meine etwas trübliche Reststimmung gänzlich verfliegen lässt.








Um ca 7 Uhr erreiche ich dann die Weggabelung und somit muss ich nun mein Schicksal bestimmen: Geradeaus ginge es weiter zum leichten Riepenkopf, und falls ich nach rechts abbiege, führt mich dieser Aufstieg zum Olperer.
Das nächste Foto lässt klar erkennen für was ich mich entschieden habe: Für den beschwerlichen Aufstieg zum Olperer. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich es wagen soll und den Warnungen des Hüttenwirtes somit trotze. Aber etliche Erkenntnisse vom gestrigen Aufstieg zum Hohen Riffler, und die Tatsachen das der Wirt selber gerstern nicht oben war und auch keine absteigenden Bergsteiger mehr sprach, warfen in mir kleine Zweifel auf ob sich die Verhältnisse evtl schon etwas gebessert haben könnten ?!.
Mit der Gefahr, kurz vor dem Ziel das erste Mal in meiner "Bergsteigerkarriere" aufgeben zu müssen, machte ich mich dann auf den Weg......
Es geht nun ohne ausgewiesenen Weg frei suchend über anfangs noch gutmütiges Blockgelände aufwärts....








Es sind zwar keine Markierungen mehr vorhanden, aber die Route(n) sind oft mit Stoamandl versehen. Das Gelände gibt eigentlich den logischen Weg vor, es gilt nur die Feinorientierung zum Teil als mehr oder weniger kräfteschonend.
Gefrorene Wandspitzen im Aufstieg


Als ich die erste kleinere Steilstufe überwunden habe, erkenne ich als ich nach unten sehe in der Ferne einen weiteren Bergsteiger, der sich ebenfalls im Aufstieg zum Olperer befindet. Falls er mich einholen sollte, könnten wir uns durchaus zusammen tun so mein Gedanke.....









...während ich durch die z.T. mannshohen Blöcke aufwärts steige.




Im Aufstieg sind sehr schöne Blicke in das Schrammacherkees zu erhaschen, ehe es....









...über eine weitere Steilstufe aus Blockgestein weiteraufwärts geht.









Als ich dann diese Stufe fast überwunden habe, suche ich den Aufstiegsweg nach dem folgenden Bergsteiger ab, aber auch nach guten 5 Minuten kann ich ihn nicht mehr ausfindig machen....
An meiner Entscheidung festhaltend, klettere ich nun abermals das Blockwerk .....









...hinauf, bis ich nach diesem eine flachere Passage erreiche. Nun eröffnet sich vor mir der.....
... Schneegupf. Ein sterbender "Restgletscher" mit mässiger Steilheit. Da ich sehr gut in der Zeit bin ( es ist 8 Uhr als ich am Schneegupf ankomme ) ist der Neuschnee noch sehr gut gefroren. Ich habe zwar Steigeisen dabei, aber die ersten Tritte auf dem Gletscher verraten mir das diese für den Aufstieg nicht nötig sein werden......









... und so geht es zügig über den knirschenden Schnee aufwärts bis der "Gupf" sich zum Ende hin auf etwa 35 Grad aufsteilt.
Aber auch das letzte Stück ist gut in den gefroren Spuren der Vorgänger des gestrigen Tages zu bewältigen.


Nachdem ich den Schneegupf verlassen habe, gehe ich über Fels wieder einige Meter weiter bevor ich abermals den obersten Ausläufer .... 








... des Gletscher bzw Schneefeldes zu queren habe. Dank gut angelegter Spur stellt auch das kein Problem mehr da.....



... und so gelange ich an den Anfang des oft erwähnten Riepengrades..... 









Der steil aufragende Grat wird anfangs auf der linke Seite an den Wandfuß heran erstiegen.
Hier beginnt bereits das Exponierte Gelände: 







Ein Blick in das Unterschrammacherkees hinunter verrät: Keine Fehltritte erlaubt.
Am Einstieg zum Grat sondiere ich äußerst genau die Verhältnisse um zu entscheiden, ob ich den Aufstieg wage oder nicht. Den sollte ich mich hier irren, hätte das fatale Auswirkungen.....Auch ein Blick zum Schneegupf hinunter sagt mir das der andere Bergsteiger nicht aufgeschlossen oder gar umgedreht hat.







Aber ich entschliesse mich da die Bedingungen im einsehbaren Bereich gut sind für den weiteren Aufstieg. Gleich zu Anfang wartet die erste Schlüsselstelle: Es geht über eine Steilstufe mit Hilfe von Seilen und alten Krampen II+ hinauf auf....
...den extrem exponierten Gipfelgrat.










Als ich auf dem Grat stehe, führt mich dieser ......
...über glatte Platten weiter aufwärts.








Es folgt wieder etwas leichteres Klettergelände aber dafür werden die Bedingungen schlechter.....


Da es hier oben auf über 3000m noch nicht getaut hat, sind der Restschnee oder das was den gestrigen warmen Vortag angeschmolzen ist zu Eis gefroren.

Es gilt glatte seitlich hängende Platten mittels Reibungskletterei ( I-II ) zu überwinden, nicht mehr als den Fuß in einen 10 cm breiten Riss verhacken zu können. Es helfen zwar immer wieder alte Krampen, aber diese sind nicht Garant zum gelingen......


Als ich diese Stelle überwunden habe, gelange ich auf die weiter oben folgende Gratschneide....









... die die extreme Ausgesetztheit offenbart:
Zur rechten pfeift die Olperer Nordwand 600m fast senkrecht ins Hintertuxer Skigebiet hinunter, und auf der anderen Seite gute 400m ins Unterschrammacherkees.....












Für mich ist das Genuss pur, wenngelich ich mir sehr bewusst bin, das in dem Gelände auch nur der kleinste Fehler oder Stolperer der letzte sein kann.....




Um so bedächtlicher und voll Konzentriert mit jedem Tritt geht es nun den restlichen Grat der wieder etwas Gehgelände zu bieten hat weiter. Eigentlich wäre das schönes Ier Gelände, aber als ich den oft erwähnten Markanten Block erreiche der rechts umgangen werden kann, ist fast alles mit Eis überzogen....Aber auch das kann meinen Willen nun nicht mehr brechen den nahen Gipfel zu erreichen, und so stehe ich um 8:45Uhr nach 2,5 Std Aufstiegszeit.....









... überglücklich am Gipfel des .....

Olperer 3476m

Habe ich gestern und auch heute morgen noch mehr als gezweifelt ob es mir Gelingen würde den Gipfel zu besteigen, löst dieser Ausblick auf das Gipfelkreuz und die umliegende Bergwelt ein unbeschreibliches Glücksgefühl in mir aus, das ich bislang sehr selten so intensiv erleben durfte. Wahrscheinlich das die heutige Besteigung um einiges schwieriger war als der ohnehin schon gefährliche Aufstieg bei guten Bedingungen, machen mich umso mehr glücklicher und auch etwas stolz auf dem 3. höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen zu stehen.






Ich lasse mich am Gipfel nieder,  genieße eine Kleinigkeit zu Essen während ich das atemberaubende Panorama und den Riepengrad betrachte.
Olperer mit Tuxer Skigebiet







Während ich am Gipfel meine Brotzeit esse, lassen sich gute 600 hm tiefer die Skifahrer bei ihrem Vergnügen wie kleine Ameisen betrachten.....
Tiefblick ins Unterschrammacherkees











Die Wolken lichten sich etwas, und geben den Blick auf einen weiteren imposanten Nachbarn des Olperer frei: Den Schrammacher - auch ein Imposanter Geselle :-)








Der Blick hinaus ins Berchtesgadener Land und ins Karwendel ist heute sagenhaft.....



Während ich die Aussicht am Gipfel genieße, bemerke ich einen weiteren Gipfelstürmer den den Riepengrat herauf kommt - es ist der Bergsteiger der unten nach der Hütte biwakiert hat...









Ich warte auf ihn und wir kommen natürlich ins Gespräch - und da stellt sich doch glatt heraus, das der " HIAS " ein Rosenheimer ist !!!!
Zufälle gibts manchmal :-)
Nach einer Pause steigen wir dann gemeinsam über den Grat wieder ab Richtung......


Da "pfeifts obi "













... Schneegupf.
Nun geht es über den Aufstiegsweg und über der mittlerweile schon sehr aufgeweichten Schneedecke des Gletschers ( darunter Blankeis )......










... mit dem Schrammacher im Blickfeld....
...immer die beste Route suchend ......









... zügig abwärts.












Das Skigebiet wird heute mittels Heli versorgt, das Hubschraubergeräusch trübt die Ruhe etwas, aber das stört uns nicht weiter, im Gegenteil wir unterhalten uns so reghaft, das wir oder besser gesagt ich den direkten Gratübergang zum Riepenkopf übersehen.....
So heißt es wieder etwas hinüber queren ... 










... und dann über großes Blockgestein sich weglos.....
...den bestmöglichen Aufstiegsweg......








... zum Gipfel des ....
Rückblick zum Olperer

Riepenkopf 2900m

... zu suchen. Das 2009 neu errichtete Gipfelkreuz der Hüttenwirte, bietet so auch Wanderern einen leicht erreichbaren und sehr schön gelegenen Aussichtsgipfel.









Vom Riepenkopf hat man auch einen genialen Ausblick auf den Schrammacher - Welch ein Berg !












Nachdem wir etwas gerastet haben, machen wir uns beide wieder auf den weiteren Abstiegsweg, der uns .....
... nun wieder gut markiert .....










... über eine kleine Steilstufe hinunter leitet zum .....
... Weg der von der Hütte herauf kommt. Nun geht es wieder einfach über sehr schöne Wanderwege.....









... mit einem finalen Rückblick zum Olperer....
..rasant hinunter zur....


... Olpererhütte. Weil wir uns so gut verstehen, beschliessen ich und Hias noch gemeinsam an der Olpererhütte einzukehren...






Nachdem wir etwas gegessen und getrunken haben, machen wir uns wieder langsam an den Abstieg. Eigentlich wollte ich den Auslauf über die Neumarkter Runde machen, aber angesichts das das fast das gleiche ist wie der Übergang zum Olpererhütte, beschliesse ich mit Hias direkt zum Stausee abzusteigen.
Und so geht es zügig unter der Hütte über anfangs schöne Weidewiesen.....











... auf der rechten Seite des großen Kessels.....
Rückblick zur Olpererhütte

.... auf schönem Steig mit dem Stausee immer im Blickfeld......


....zum Schluss in Serpentinen ...








...hinunter zum ....
... Schlegeisspeicher. Von hier aus geht es dann noch entlang der Straße zum mittleren Parkplatz zum Auto.







Der Hias ist mit dem Zug und dann per Radl zum Schlegeis herauf gekommen, und da es sich anbietet, nehme ich ihn dann bis nach Rosenheim mit heim.









Somit gehen zwei sehr schöne Bergtage in den Zillertaler Alpen mit einem grandiosen Wetter zu Ende. Am ersten Tag mit einem sehr schönen Aufstieg über das Lapenkar zur Friesenberghütte mit der Besteigung des Petersköpfl und dem Hohen Riffler dienten mir als " Aklimatisation und Vorbereitung " für ein schon lange erträumtes Ziel - der Besteigung des Olperer. Diese gelang mir auch trotz schlechter Bedingungen am zweiten Tag nach einer Übernachtung in der einmalig schönen Olpererhütte, und fand mit der Besteigung des Riepenkopfes im Abstieg mit dem 4. Gipfel einen schönen Abschluss.



Fakten:


- Von der Hütte anfangs markierter Steig hinauf ins Geröllfeld des Olperer bis zur Gabelung zum Riepenkopf
- Ab der Gabelung weglos, wobei Stoamandl den groben Weg weisen.....
- Aufstieg bis zum Schneegupfgletscher meist steil und über grobes Blockwerk und Platten durchaus etwas anstrengend und erfordert ab und zu etwas Hand anlegen ( I )....
- Der bis zu 35 Grad steile Gletscher kann bei Blankeis Steigeisen nötig machen, in meinem Fall ging es im Aufstieg ohne. 
- Einstieg zum Riepengrat zwar seilversichert, aber trotzdem II+
- Der Grat selbst ist extrem Exponiert und verlangt ABSOLUTE Trittsicherheit und Bewegungskoordination sowie natürlich Schwindelfreiheit
- Aufstiegs hm: 1170 hm
- Abstieg bis Schlegeisspeicher: 1757 hm
- Weglänge 14 km
- Reine Gehzeit: 5 Std, Aufstieg zum Olperer ab der Hütte 2,5 Std


Somit geht ein kleiner Traum in Erfüllung: Die Besteigung des pyramidenförmigen weithin sichtbaren markanten Olperers. Aus der Nähe wirkt er zwar eher wie ein großer "Schutthaufen", aber auf dem Gipfel offenbart sich nach einem nevenkitzelnden Aufstieg ein Panorama der Extraklasse auf die Zillertaler Alpen.




VG AMERANGER




1 Kommentar:

  1. Hallo Ameranger, sehr schöne Tour ! Auf dem, Olperer will ich irgendwann auch einmal stehen - zum beneiden !!!
    Bergheil Mane

    AntwortenLöschen