Samstag, 10. September 2016

Granatzspitzgruppe - Großglockner und Großvenediger als "Nachbarn"

Griaß Eich Beinand,

Am Mittwoch und Donnerstag war ich bereits 2 Tage in den Zillertaler Alpen unterwegs, am Samstag und Sonntag ging es mit meiner Heimatsektion Wasserburg/Inn für 2 Tage in die mir bislang völlig unbekannte Granatspitzgruppe.
Ziel war die Sudetendeutsche Hütte, die als Stützpunkt für einige 3000er Gipfelbesteigungen diente....
Nachdem wir um kurz nach 6 Uhr morgens losfuhren, waren wir trotz lebhaften Verkehrs über den Tauerntunnel (11€ ) schnell am Ausgangspunkt unserer heutigen Tour.: Dem Parkplatz in Glanz bei Matrei in Osttirol.
Der kleine Parkplatz liegt idyllisch inmitten der Bergbauernhöfe die in den Hängen " kleben ". Von hier entspringt sogleich der Wanderweg der anfangs steil durch dichten Bergwald führt hinauf ......







....zur ersten Hochfläche.
Von hier folgen wir immer den bestens markierten Weg weiter .....












...bis sich dieser nach einer langen Querung durch herrliche Wiesen um eine Schulter herum windet ehe er....









...mit grandiosen Weitblicken in den ....
... Lärchenwald hinunter führt.









Der Wald ist bald durchschritten und es eröffnet sich ein kleines Wiesenstück, bis wir....











... hinaus zur....
... Äußeren Steiner Alm gelangen. Nach wenigen Minuten....








... erreichen wir diese. In der "Urgriabigen Oim" können einige Wanderer nicht anders als gleich auf ein Weißbier zum Frühschoppen einzukehren..... 
Die die noch keine Lust auf Bier haben, zieht es weiter in das schöne Tal hinein....


... das sich zum hinteren Ende hin immer weiter verjüngt.


An dessen Ende beginnt nun der steile Aufstieg hinauf zur Hütte.... 


Über Platten geht es neben einem Wasserfall....













...durch herrlichstes Wandergelände....











... und auch Wanderpanorama....
...in etlichen langen Serpentinen....









... bergauf.
Mir einem Rückblick ins Tal, gelangen wir bald....
Nicht mehr weit
... in grandioser Landschaft....









... und einer letzten Querung hinauf zur.....
... Sudetendeutsche Hütte auf 2650m. Die Hütte wird uns als Nachquartier dienen, gibt es doch in der Granatspitzgruppe einige Gipfel die eine Besteigung verdienen.....








Und so quartieren wir uns in der "Urgriabigen" Hütte ein, und beschließen nach einer kleinen Stärkung heute noch ein "paar" Gipfel zu besteigen......
Und so machen wir uns nach dem der Rest vom "Weißbierfrühstück" etwas verspätet eingetroffen ist auf den Weg....









.... den ersten 3000er des heutigen Tages zu erklimmen.
Der Weg verläuft von der Hütte aus ....









... zuerst über sanfte Hügel leicht aufwärts....




... ehe es in einen großen Kessel hinein geht.










Über einen weiteren Buckel gelangen wir ....
... nun etwas steiler werdend .....












... hinein in den sandigen Kessel. 
Nun geht es durchwegs steiler den sandigen Weg hinauf....










... der uns dann zum Schluß hin auf den.....
... Grat leitet. Dem Gratverlauf folgen wir nun .....





... während sich das Wetter leider wie angekündigt etwas verschlechtert.









Zumindest können wir immer wieder schöne Blicke erhaschen während wir....
... weiter über den Grat ....









...wandern.
Der Grat verläuft eigentlich immer in sehr angenehmer Steigung aufwärts, ehe er nach Westen hin abdreht.










Das weitläufige Gelände lässt eher den Eindruck gewinnen das wir uns in einer Wüste befinden als auf einem Berg......









Und so gelangen wir immer höher als wir den nächsten Abschnitt unserer Tour überblicken.

Aber vorher betrete ich noch den ersten 3000er des Tages: 

Den südl. Wellachkopf 3037m

Zugegeben, ist das eigentlich kein "richtiger" Berggipfel, sondern vielmehr ein Sporn der aufragt. Aber: er ist als Gipfel eingetragen :-)









Nach dem Wellachkopf geht es nun weiter und das Terrain wird etwas felsiger....












... und plattiger....
.... bevor es abermals von dunklem Sandgelände abgelöst wird. Wir queren leicht steigend....










... und folgen dem weitläufigen Gelände....
... während die Wolken immer wieder faszinierende Tiefblicke auf das Gradötzkees freigeben.









Endlich wird es etwas steiler als wir den "Zahn" hinauf steigen....
Rückblick









... und zu einer Versicherten Stelle gelangen:
Es geht durch eine Rinne abwärts.....











... durch brüchiges Terrain...












... bis wir am " Kampl " ankommen.
Nun steigen wir über Platten und Schotter ......










... immer weiter bergauf bis...
... der Gipfel des ...

Großer Muntaniz 3232m 

...erreichen. Bis hierher stecken nun vom Parkplatz weg fast 1900hm in den Beinen, umso mehr freuen wir uns auf dem Gipfel zu stehen.









Bei einer kleinen Pause bestaunen wir das Gradötzkees, sofern die dichten Wolken die Blicke freigeben, genauso wie den wohl berühmtesten Nachbarn Österreichs ....









... falls sich dieser zeigt: Der Großglockner. Auch wenn ich am längsten am Gipfel ausharre, er will sich nicht wirklich aus den Wolken hervor zeigen....
Und so denke auch ich nach einer guten halben Stunde Rast an den Aufbruch zur Hütte, als es leicht zu tröpfeln beginnt...









Ich steige ich über den Aufstiegsweg wieder durch die Platten bergab....
...um dann wieder über den Grat die Steilstufe die wir vorher abgeklettert sind zu erreichen.








Es regnet nun leise vor sich hin, während wir beide ( der Rest ist vorzeitig aufgebrochen oder hat vor dem Gipfel umgedreht ) ....
... die brüchige Stufe ( I+ ) hinauf steigen. Oben angekommen, sind es nur noch wenige Meter hinauf zum dritten 3000er des heutigen Tages, dem .....

Kleiner Muntanitz 3192m









Schade, habe ich mich doch im Vorfeld so darüber gefreut dem Großglockner im Osten und den Großvenediger im Westen auf Augenhöhe zu stehen, vereiteln die Wolken diesen Plan heute gänzlich.....
Aber das Wetter zaubert dafür eine ganz eigene Atmosphäre und Stimmung.














Und so wandern wir wieder hinunter bis ....
... sich der Großglockner doch beinahe noch gänzlich zeigt... beinahe.....

Rückblick vom Wellachkopf aus









Das Wetter verschlechtert sich immer weiter, aus der Ferne ist immer wieder Donnergrollen zu hören als wir.....











... wieder hinab zur....







... Hütte gelangen. Kaum sind wir da eingetroffen, fängt es an kräftig zu regnen - das nenn ich mal "Timing"
Nun ist Schluß für heute, jetzt kommt der gemütliche Teil: Richtig ausgelassene Stimmung in der Hütte, gutes Essen dazu, lassen " Hüttenromantik" aufkommen. So fließt das eine oder andere Bier, ehe es dann um 22 Uhr " Hüttenruhe ! " heißt :-)

Ein letzter Blick in den Sternenhimmel vorm zu Bett gehen lässt die Vorfreude auf den nächsten Tag richtig steigen.....





ENDE TAG 1




FAKTEN:


- Sehr schöne Bergtour in atemberaubend schöner Landschaft
- Mehr Wanderung als Bergtour, nur der versicherte Abstieg ins "Kampl" verlangt etwas Trittsicherheit - aber nur kurze Stelle ( I )
- Gesamte hm incl Muntanize und Wellachköpfe : ca 1800 hm
- Weglänge: ca 15,7 km
- Zeitbedarf ( incl diverser Einkehrer :-) ) : ca 8 Std
( alles etwas geschätzt, da das GPS zwischen Steiner Alm und Aufstieg zur Hütte leer wurde )




Ich schlafe diese Nacht sehr gut, wahrscheinlich weil ich die letzten Tage schon aklimatisiert war ?!.....
Ein erster Blick aus der Hütte verrät: Das wird ein schöner Tag !. Wenngleich für den Frühnachmittag Regen angekündigt ist.
Und so gehen wir erst einmal Frühstücken.... Ich würde am liebsten schon los, aber der Truppe pressiert es keineswegs....

Als wir dann fertig sind, wird noch alles zusammen gepackt und es geht los !


Dieses Mal folgen wir den Weg über die Schutthügel Richtung Osten.









Es geht anfangs sehr gemächlich ....
...über eine kleine Rampe bis zu einem ....










... Schilderbaum: Hier ist unser Ziel angeschrieben, die Kendlspitze. 
Nach dem Schilderbaum verändert sich das Gelände und damit auch die Vegetation. Das leichte grün weicht dem typischen braunen Sand.






Nach guten 30 min Gehzeit gelangen wir abermals an einen kleinen Schilderbaum in einer Mulde.







Der Weg zur Kendlspitze führt geradeaus weiter... Ich biege aber links ab, will ich doch noch einen anderen Gipfel vorher besteigen......
Mein Weg führt mich anfangs über noch gut gangbares Geröll....










... bis ich auf die Platten treffe.
Von nun an geht es wild durch lose Platten und Blockwerk bergauf.
Rückblick zur Hütte
Der Weg ist zwar durchgängig gut markiert, aber es ist immer noch etwas Spielraum  für Feinorientierung für den optimalsten Routenverlauf.....


Und so gehe ich weiter bergauf während ich zum gestrigen Ziel hinüber schauen kann: Dem Kleinen- und Großen Muntaniz...








Ich steige zum Teil steil und etwas mühsam immer weiter hinauf....












... durch das Plattenverhau. Ich gelange ziemlich schnell hinauf zum Gipfel der .....

Gradötz 3063m

Herrlich, bei angenehmen Temperaturen lässt der Weitblick einem schier ins schwärmen kommen.... Nur der Großvenediger und der Großglockner kleiden sich abermals in ein Wolkenkleid.....Ich mache nur kurz Pause, gilt es doch die restliche Mannschaft wieder 
einzuholen.
 Muntanize vom Gradötzspitz gesehen










Mit einem letzten Tiefblick geht es wieder....
Großglockner

... über das Verhau hinunter. Schnell ist wieder eine optimale Route gefunden und so ...









... steuere ich zügig ...
...abseits der Normalroute auf den kleinen See zu.










Weglos steige ich über den Schutt....
... und halte auf den schon sichtbaren....
Rückblick zum Gradötz

... Aufstiegsweg zur Kendlspitze zu. 






Über eine versicherte Stufe geht es etwas ausgesetzt....
.... bergauf. 


Nun abermals im Schutt über kleine Serpentinen....










... um eine Schulter herum, bis ich in das ...
... Hochkar gelange. 










Mit einem Blick zur Bretterwandspitze ....
...schmiegt sich der Steig nun an der Bergflanke entlang in leichter Steigung...


...  hinauf zur Dürrenfeldscharte.









Nun beginnt der beschwerliche Teil der Tour:
Über loses Gestein und Schotter geht es den steilen Hang hinauf....









Die Serpentinen helfen ungemein, wenngleich es keinen "angelegten" Weg gibt. Die Markierungen wandern mit dem Geröll nach unten....
Hier treffe ich meine Sektion wieder, die sich bereits im Abstieg befindet. Wir verabreden uns dann für später wieder an der Sudetendeutschen Hütte.









Als ich das Ende des Schuttstroms erreicht habe, betrete ich den Grat und folge ihm dann rechts....
... und gelange so .....











...mit Hilfe von Seilversicherungen...
... hinauf zum Gipfel der.....


Kendlspitze 3085 m

Traumhaft, welch ein Ausblick ich hier habe. Nur die Wolken wollen abermals den König Österreichs, den Glockner nicht vollends freigeben. Aber das tut der Sache hier keinen Abbruch und so lasse ich mir meine Brotzeit bei herrlicher Gipfeleinsamkeit schmecken....


Blick zu den Muntanitzen in Wolken


Mehr als der Stüdlgrat ist vom Großglockner aus nicht zu sehen - schade.









Nun geht es nach ausgiebiger Gipfelrast wieder über den Aufstiegsgrat....
... hinunter zur Scharte, in der es dann wieder....










... hinab in den Schuttstrom geht.
Zum Abfahren taugt das Zeug nicht wirklich, und so geht es wieder Serpentine für Serpentine ....










... in das Dürrenkar hinunter.
Nun wieder über den Aufstiegsweg zurück....











... in die Mulde....











... und sanften Schotterhügel ....











..ehe es über einen Gletscherbach ...
... wieder etwas Bergauf geht zur...


... Sudetendeutschen Hütte. Hier treffe ich wieder auf den Rest der Gruppe, die auch gerade ihre Sachen zusammen packen für den Abstieg. So verabschieden wir uns vorm "Griabigen" Hüttnwirt mit einem " Steirischen Ziach Standl " und steigen dann....










...wieder über die grasigen Berghänge.... 


... hinunter ins....








...Tal hinein. Von hier geht es abermals über den ....
... Wanderweg zurück zur...













... Äußeren Steiner Alm.
Dieses Mal kehren wir alle gemeinsam ein auf eine zünftige Brotzeit und auf ein Weißbier, während nur wenige Meter von uns entfernt....










... die Murmeltiere in der Wiese umherlaufen.....



Nach einer ausgiebigen Rast machen wir uns an den Finalen Abstieg ....
...über die Edelweißwiese....












... und kleinen Steigen hinab zum ....











... Parkplatz in Glanz.

















FAKTEN:


- Aufstieg zum Gradötz wenig schwierig, etwas mühsam, - Aber sehr lohnenswert
- Weiterweg zur Kendlspitze auch technisch nicht weiter schwierig bis auf die kurze Seilversicherte Stelle ( I-)
- Aufstieg durch das instabile Geröll erfordert Trittsicherheit und Durchhaltevermögen
- Gigantische Aussicht auf den Großglockner und den Großvenediger ( wenn keine Wolken vorhanden sind :-(..... )
- Aufstieg gesamt Tag 2: 945 hm
- Abstieg gesamt: 1989 hm
- Streckenlänge: 16,5 km
- Gesamter Zeitbedarf: 7 Std




VG AMERANGER






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