Wer meine Touren verfolgt, wird mittlerweile gemerkt haben, das ich kein Freund von Trubel am Gipfel bin.....
Deswegen knöpfe ich mir viel besuchte Gipfel zu den ruhigen Zeiten vor. Wie heute, sollte es auf einen Paradeberg mit Bahnerschließung gehen......
Trotzdem wählte ich eine Wegvariante, die im Vorfeld schon absolute Bergeinsamkeit versprach.
Ausgangspunkt war der Parkplatz in Vorderbrand, unweit von Ruhpolding.
Diesen verlasse ich um 8.30 Uhr Richtung den Hasselberghöfen.
An den Höfen vorbei, gabelt am letzten Hof ein Feldweg links ab, dem ich flotten Schrittes folge, da es sau zapfig ist.....
Rückblick zu den Hasselberghöfen |
Normalerweise ginge der Weg am Marmorbruch vorbei, und dann zweigt ein Steig linker Hand ab.....
ABER: Auf dem Weg dahin, erspähte ich ein anderes Steiglein, das meine Neugierde weckte....
Wie Ihr auf dem Foto seht, war dieser dann ziemlich abrupt über dem Steinbruch zu Ende.... Umdrehen wollte ich auch nicht mehr, als war kämpfen angesagt !
Nachdem ich das Verhau und etliche Dornenbüsche hinter mir gelassen habe, stand ich auch schon auf dem Kammrücken, der mich nun ein ganzes Stückchen führen wird.
Man muss etwas aufpassen, der eigentliche Steig verläuft eher rechts vom Grat, aber auch direkt auf dem Grat gibt es ein Steigerl, das Anfangs so gut wie nicht zu sehen ist.....
...aber wenn man immer stur auf dem Rücken bleibt, wird der Steig immer deutlicher. Es geht im warmen Sonnenlicht immer gemütlich über Stock und Stein bergauf....
Hin und wieder dürfen auch mal die Hände aus den Hosentaschen und etwas zugreifen.....
Bereits im Aufstieg gibt der Wald schon schöne Blicke frei......
Ich gelange hinauf bis zu einem Felsriegel. Dieser könnte mit Sicherheit überklettert werden, aber ich hab heute noch einiges vor, und so wähle ich die Variante um die Wand.....
Zum Schluß wird es noch kurz ziemlich knackig, aber diese Stelle ist nur von kurzer Dauer....
Ich gelange auf eine Freifläche hinaus, und habe den Blick frei auf mein erstes heutiges Ziel.....
Im Zoom |
Diesem folge ich etliche Meter, und dann heißt es aufpassen: In einer Linkskurve entspringt ein kaum sichtbares Steiglein geradeaus weiter. Ein Steinmann weist den Weg.
Anfangs etwas undeutlich, wird der Steig im späteren Verlauf immer ersichtlicher und lässt keine Verhatscher zu.....
Als ich auf die Poschinger Wand treffe, leitet der Steig mich links herum.... und dann durchs Unterholz wieder auf den Rücken zurück.
Nachdem die Poschinger Wand hinter mir liegt, gehe ich auf dem Kammrücken immer gemütlich Bergwärts, der allmählich auch erste Blicke frei gibt....
Schnitzerei |
Dann gelange ich hinaus auf eine Schädlingsfläche, hier ist der Schnee bereits 5 cm hoch, aber kein Problem....
.....kurz darauf erreiche ich auch schon den ....
Strohnkopf 1462 m |
Blick ins Ruhpoldinger Becken |
Nun geht es in einer relativ gut Gangbaren Latschengasse immer auf der Strohnschneid hinauf......
Sehr schön ist der Wegverlauf zu erkennen, aber wenn hier mal 30cm Schnee liegen wirds zur Plage und nicht unbedingt ungefährlich.....
Quert doch der Steig die Flanke des letzten Aufschwungs, und diese Steig ist hier nur einen Fuß breit......
Mit einem Tiefblick auf den Normalweg zum Hochfelln, geht auch die Strohnschneid zu Ende.....
...und ich gelange relativ unspektakulär auf den Normalweg, der bereits gut eingetreten ist.....
Nun geht es noch in etlichen Spitzkehren hinauf zum Gipfel.....
Hochfelln 1671 m |
Hochfellnhaus mit Gipfelkreuz |
Blick zum Hochgern |
Der Fernblick heute ist super, so ist der Kaiser sehr schön zu sehen, aber natürlich auch die benachbarten Chiemgauer....
...und natürlich die Berchtesgadener Hoheiten wie der Watzmann.
Nachdem ich die Ausblicke genossen habe, heißt es wieder Aufbrechen zu neuen Taten.... So gehe ich an der Kapelle vorbei, Richtung dem südlichen Kammrücken und folge dem Weg....
Dieser führt mich in die Latschengassen hinein. Der ausgetretene Weg und die Schneeauflage die teilweise angefroren ist und teilweise nicht, mahnen zu vorsichtigen Tritten....
Im Abstieg vom Hochfelln, ist der Aufstiegsweg über die Strohnschneid sehr schön einzusehen....
Ich gelange an eine Gabelung in der Thorauschneid, der Normalweg ginge rechts weiter, aber ich folge dem Linken Steig.....
Es hat etliches an Schnee eingeweht... |
Ich gelange an bizarren Felsformationen schnell hinunter.
Nun heißt es wieder aufpassen: Der Normalweg zweigt links Richtung Thoraualmen ab. Ich folge aber dem Steig auf dem Verbindungsgrat zum Thoraukopf.....
Rückblick |
Thorautal |
Nachdem der Thoraukopf passiert ist, führt der Steig westseitig im Wald hinab.....
...Bis in ein Schärtchen. Hier nicht dem Wegweiser folgen, sondern den Steig in etwa gerader Richtung suchen....
Durch den Schnee ist dieser so gut wie nicht zu finden, dank dem GPS ist er aber schnell "enttarnt".....
Nun gehts ans eingemachte: Der Steig ist so gut wie nicht sichtbar, und der Schnee liegt ca 30-40cm hoch durch die Windverfrachtungen.....
Auch ist dieser Stellenweise bretthart gefroren....
So tickle ich durch Latschen immer den Weg irgendwie suchen bergwärts, während von der Nordflanke ein eiskalter Wind mir die Wärme aus dem Körper zieht.....
Blick zum Chiemsee |
Ich stoße langsam an die wilden Abbrüche des Weißgrabenkopf, die ich nun mit Hilfe der Hände am Rand erklimme.
Zum Schluss muss noch ein Riegel mit Handunterstützung erklommen werden, ....
...ehe es durch eine kleine Latschengasse zum verwachsenen Weißgrabenkopf geht....
Der Wind zieht immer noch stark, so gehe ich ohne Pause weiter dem Weg folgend.....
...zudem das Gipfelkreuz des Weißgrabenkopfes weiter oben etwas versteckt steht.......
Weißgrabenkopf 1578 m |
Nun geht es auf etwas verschneiten oft etwas gefrorenen schwachen Steig immer folgend.....
Bis eine Felsrippe umgangen wird, danach steigt der Pfad wieder bergan, und führt mich....
...an einen Grashang heran. Dieser wird nun auf Steinharten Schnee erwandert.....
Rückblick |
...ehe ich den nächsten Gipfel bereits am Rücken erspähe.....
Über den Verbindungsgrat gehts flott hinüber zum .....
Gröhrkopf 1562 m |
Nachdem ich mir hier noch eine Tasse warmen Tee gegönnt habe, geht es weiter zum nächsten Gipfel der noch unmittelbar lohnt.....
Ich folge dem Verbindungsgrat weiter. Dieser bringt mich zunächst etwas Talwärts rechts um den Grat herum, und weicht dabei einer Rippe aus....
Rückblick |
...ehe er durch den Wald wieder knackig ansteigt. Hier ist der Steig oft mit geschmolzenem Schnee knüppelhart gefroren, was heiter beim Abstieg werden kann.....
....aber schnell bin ich droben, und schon ist der Gipfel der ......
Haaralmschneid 1595 m |
Hier steht ein gemütliches Bankerl, und darauf mache ich es mir kurz gemütlich um meinen restlichen Tee zu trinken, da passiert es: Meine Kamera fällt mir samt Etui aus dem Rucksack, und kullert unter der Bank hindurch rasant Talwärts...... Auch im schnellsten Eiltempo kann ich das Ding nicht einfangen ! Die Kamera wird nach ca 50 m aus dem Etui geschleudert, dasselbe genehmigt sich noch mal ca 100m Abstieg ehe es in einer Senke liegenbleibt.....
Nachdem ich alles wieder eingesammelt habe, unterziehe ich das Equipment einem Funktionstest und siehe da: Alles funktioniert noch !!!
Aber dafür darf ich ca wieder 150 m Aufsteigen......
Schnell packe ich alles ein, und mache mich den vereisten Weg zurück zum Gröhrkopf, der schnell wieder erreicht ist....
Nun geht es vom Gröhrkopf wieder hinauf auf den Rücken. Hier entspringt wieder ein Steig, der nun Ostwärts hinab führt. Aber unter dem Schnee ist dieser nicht leicht zu finden, und so heißt es Augen auf.....
....aber dieser ist schnell gefunden. Er zieht sich durch den bewaldeneten Rücken in die...
......Hangmulde hinein, ehe er in die Almflächen ....
Blick hinauf zur Kratzelschneid |
Rückblick |
...Nesslauer Alm erreicht.....
Von der Alm an folge ich der Forststraße talwärts....
bis ich unten in Brand ankomme.
In Brand die Brücke nicht überqueren, sondern....
....linker Hand der Urschlauer Arche dem Weg folgen, dieser bringt mich ....
Rückblick |
....nach ca 1,5km......
...wieder zurück zum Ausgangspunkt der heutigen Tour.....
Fakten:
- Sehr einsame Tour
- Trittsicherheit ( ab Aufstiegt zum Weißgrabenkopf ) unabdinglich
- Bei Winterlichen Bedingungen evtl nach dem Thoraukopf absteigen
- Spürsinn und Wegfindung sollten vorhanden sein
- sehr schöne Landschaftliche Ausblicke
- GPS von Vorteil bei diesen Bedingungen
- Aufstieg 1611 hm (incl Gegenanstiegen)
- Abstieg 1476 hm ( Incl aller Gegenanstiege)
- Streckenlänge 20km
- ( M )REINE Gehzeit 5:30 Std
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