Nach dem unbeständigen Wetter der letzten Tage, suchten wir uns heute ein Ziel aus, bei dem der Name auch hoffentlich Programm ist.....
Obwohl es in der Nacht und am frühen Morgen noch ergiebig geregnet hatte, brachen wir nach einer kurzen Beratschlagung um 5 Uhr morgens voller Zuversicht Richtung Österreich auf....Ankunft war dann um ca 6.30 Uhr in Pertisau, und von da ging's noch in das Falzthurntal hinein, bis zu einem Weiderost zwischen Falzthurnalm und Gramaialm.....
Nachdem es bis nach Pertisau herauf noch recht düster und unschön mit Wolken verhangen war, trauten wir unseren Augen fast nicht als wir in das Falzthurmtal einbogen. Blauer Himmel, nur einige Wolkenfetzen versprachen einen super Tag !!!.
Über dem Parkplatz erhebt sich unser Ziel heutiges bereits majestätisch über unsere Köpfe....
Vom Parkplatz, oder besser gesagt an der Haltebucht führt der Weg durch den kühlen wenn auch noch etwas nassen Bergwald leicht bergauf....
Und zeigt uns den heutigen Aufstiegsweg in der aufgehenden Morgensonne.
Es geht sehr bald zur Sache, der Steig präsentiert sich bereits einige Minuten nach dem Parkplatz als sehr steil, zudem ist er im Wald vom Regen noch etwas rutschig....
Nachdem wir einen kleinen Bach gequert haben, geht es an der gegenüberliegenden Böschung im Gras bergauf.
An der herrlich frischen Luft haben nicht nur wir gefallen, nein auch bereits weit unten treffen wir auf einige Gämsen, die sich am saftigen Grün bereichern.....
Wir folgen nichtsdesdotrotz den bestens markierten Weg immer durch die steilen Grashügel bergauf.....
Unser heutiges Ziel gibt sich aus dem Bärental als uneinnehmbare Felsmauer....
.....so ziehen wir weiter hinauf zum Bärenlahner.
Doch geschenkt wird uns der auch nicht. Es geht immer steiler bergauf als es auf den Fotos wirkt....
Steile dunkle Wände der Schaufelspitze |
Im Aufstieg darf natürlich der Blick zurück keinesfalls vergessen werden...
Währenddessen gelangen wir immer weiter über die grasige Rippe bergauf, warm wird es und uns tropfen die Schweißperlen nur so von der Stirn....
Rückblick über den grasigen Hang.
Rappenspitze und Lunstkopf |
Wir steigen auf der grasigen Rippe immer bergauf, doch es täuscht ein wenig, der Bärenlahnersattel ist noch ein gutes Stück entfernt....
Langsam kommen wir aber näher......
Unser Ziel hüllt sich langsam in Wolken...
Währenddessen gelangen wir langsam an den Bärenlahnersattel heran....
Unterhalb des Bärenlahnersattels hören wir immer wieder Geröll abgehen, bei genauerem suchen sehen wir rechts unter den Wandausläufer der Schaufelspitze....
...eine kleine Herde junger Steinböcke rumtoben...
Da geht es rauf....
Die Schaufelspitze mit ihrer imposanten Nordwestwand !!!
Stefan am Bärenlahnersattel |
Unser Ziel zeigt sich nun von einer leicht begehbareren Seite. Der Pfad ist deutlich zu erkennen....
Blick ins Karwendel: Gamsjoch, Ruederkarspitze |
Nachdem wir eine kleine Trinkpause inmitten der Karwendelszenerie genossen haben, setzen wir unseren einsamen Aufstieg fort, und folgen der grünen Rippe hinauf.....
Rückblick zum Bärenlahnersattel |
... bis zu den Felsköpfen, welche dann rechts herum umgangen werden.....
Hier wird es ein wenig anspruchsvoller,wenn auch nicht schwierig - der erste " leichte " Felskontakt für heute...
Als wir im Aufstieg über das leichte Ier Gelände sind, erkenne ich aus dem Augenwinkel etwas über Stefan.....
...eine Gämse beobachtet aufmerksam jeden Tritt von uns.
Nachdem wir weiter hinaufkommen, führt uns der Weg über den grünen Schrofenhang quer hinüber...
...zur nächsten Rippe.
Über den Grat geht es immer weiter auf die Nordseitige Schuttflanke zu.
Mit zunehmender Höhe umhüllen uns auch immer wieder Wolkenschwaden, und veranstalten bizarre Lichterspiele...
Als wir uns den steileren Aufschwung nähern, sehe ich etwas weißes im Gras...
....ein Edelweiß !!!
Natürlich darf bei aller Schönheit dieser Blume auch der ebenbürtige Rückblick auf den Gratverlauf nicht vergessen werden.
Wir gelangen langsam an das Ende des grünen Grates, der nun alpiner wird und nun...
...in die schuttige Nordflange hinab führt.
Trittsicherheit sollte zum Standartrepertoire gehören, gilt es doch über nasse Platten mit losem Karwendelschutt abzusteigen....
Blick ins Gramaikar |
Nachdem wir am untersten Punkt der Route angekommen sind, führt uns wie wir schon erahnen der weitere Verlauf an diesem Band über schönsten Karwendelschutt hinauf...
....wenn auch zugegebenermaßen - mühsam !. In diesem Bereich sollte unbedingt die Wand über der linken Seite etwas kritisch zwecks Steinschlaggefahr betrachtet werden !
Als wir den Schutt überwunden haben, gelangen wir in eine kleine Scharte hinauf.
Nach der Scharte wenden wir uns östlich des Grates....
...und queren durch diese Flanke hinauf.
Je höher wir kommen, umso lichter werden auch wieder die Wolken....
Nun queren wir unter der Nordflanke, hinüber nach Osten....
...bis wir langsam an den östlichen Ausläufer des Gipfelaufbaus gelangen.
Der östlichste Punkt bietet nochmals einen herrlichen Überblick auf den bisherigen Aufstiegsweg...
...ehe wir uns den finalen Gipfelaufschwung widmen.
Nur noch wenige Meter trennen uns noch vom heutigen Gipfelglück...
Sonnjoch 2458 m |
Als wir uns Mutterseelenallein auf dem Sonnjoch niederlassen, entdecken wir doch noch einen weiteren "Gipfelstürmer"
Der Name scheint wirklich Programm zu sein, nur das Sonnjoch ist in der Sonne, alle anderen Gipfel rundherum wie die Lamsenspitze, Bettelwurf,Grubenkarspitze,Dreizinklenspitze, Laliderer Wände.... hüllen ihren höchsten Punkt in Wolken.
Sonnjoch |
Nochmal ein Blick über unseren Aufstiegsweg, ehe wir uns ein schönes Plätzchen für unsere Brotzeit suchen....
Wir genießen unsere Gipfelbrotzeit in fast absoluter Einsamkeit. Nur zwei Steinböcke sind in der Nähe und Zwei andere Bergsteiger haben wir kurz am Gipfel getroffen....
Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit auf dem Gipfel dem Wolkenschauspiel das dieses Stückchen Karwendel in eine herrliche Szeniere versetzt hat beobachtet haben, ist es langsam Zeit für den Abstieg.
Dieser führt uns über den häufiger frequentierten Steig hinab nach Westen zum Gramaier Kessel....
Als hätten wir es vereinbart: als wir ein paar Minuten vom Gipfel abmaschiert sind, nehmen auch das Sonnjoch die Wolken ein....
Wir halten uns am Weg den Markierungen folgend, die uns in die schroffige Westflanke führen....
Rückblick |
Wir gelangen langsam am Grat an, an dem sich der Weg weiter talwärts orientiert.....
Blick in die Sunnflecke |
Blick zur Lamsenspitze in Wolken |
Das Sonnjoch rückt immer weiter in die Ferne, während wir langsam hinab in die...
...Latschen kommen.
Gamsjoch |
Der Steig führt uns durch die Latschen immer weiter hinab in den Gramaier Kessel, der in saftigem grün erstrahlt.
Hahnenkampl und Lamsenspitze |
Wir kommen im Gramaisattel an, dem Punkt an dem sich der Aufstieg zum Hahnenkampl und Sonnjoch treffen...
Im Sattel biegen wir links ab, und folgen der Beschilderung bis zum Gramai Hochleger. Hier gönnen wir uns eine kleine Erfrischung, die aber wieder Erinnerungen an letztes Jahr weckt....
Dafür gabs die auf der Terrasse letztes Jahr noch nicht !!!
Nachdem wir uns über vielleicht kommende Bergziele lebhaft unterhalten haben, geht es an den restlichen Abstieg....
...und der führt uns vom Gramai - Hochleger durch dieses schöne Tal hinab....
...vorbei an einem herrlichen Wasserfall, geht es über...
...ein sehr schönes Steigerl immer weiter talwärts.
Im Abstieg lassen sich der Rauhe Knöll und das Schafjöchl bewundern.
Wir sind am Gramaier Grund angekommen, und halten uns nun talauswärts Richtung Gramai Alm...
Ein gewaltiger Felsklotz: Das Sonnjoch |
Wir kommen an der Gramai Alm an, wo wir von heran gekarrten Touristenmassen empfangen werden.
Sehr schöner Blick in den Gramaier Grund mit der Lamsenspitze die sich in den Wolken versteckt.
Wir haben nun noch einen etwa 1,3 km langen Fußmarsch zum Parkplatz vor uns....
...den wir aber schnell erreichen. Hier schließt sich unsere heutige Runde im faszinierenden Karwendel.
Fakten:
- sehr schöne klassische Karwendeltour ins " grüne Herz "
- Ist der richtige Zeitpunkt gewählt, sicherlich ein einsamer Aufstieg auf einen häufig besuchten Gipfel
- Steiler Aufstieg über den Bärenlahnersattel, der ein wenig Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt
- Aufstieg 1274 hm, 4,9 km Strecke die wir in in 2 Stunden reiner Gehzeit geschafft hatten
- Abstieg 1258 hm, 8,3 km Strecke für die wir auch 2 Stunden reine Gehzeit brauchten.
Alles in allem sicherlich keine Marathontour, aber diese Tour am Rand des Karwendels bleibt wegen ihrem Abwechslungsreichen Aufstieg der über den Bärenlahner und die wilde Nordflanke des Sonnjochs führt, und dabei noch eine Aussicht auf die fast gesamte Karwendelprominenz bietet sicherlich ein eindrucksvolles Erlebnis.
An dieser Stelle auch ein herzliches Vergelt's Gott an Stefan Mitterer, der mich auf dieser großartigen Tour begleitet hat.
Vg Ameranger,
unterwegs mit Stefan Mitterer
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