Schon lange wartete ich auf stabiles Hochdruckwetter, um eine langersehnte Tour zu machen.
Diese Woche sollte es endlich soweit sein, auch wenn der "Wetterrätseler" sich mit seiner Arbeit doch relativ schwer tut......
Eigentlich sollte es Dienstag und Mittwoch losgehen, aber der Wetterbericht änderte wie so oft wieder einmal kurzfristig seine Prognose. Also Planänderung: Es geht am Mittwoch und Donnerstag los.....
Ausgangspunkt für meine Tour ist Saalfelden am Steinernen Meer, genauer gesagt der Parkplatz nach dem Obstmarkt ( Lichtenbergstraße).
Nach kurzer Nacht mit nur 3 Stunden Schlaf packte ich um 6.30 Uhr meinen Rucksack in der herrlich klaren Bergluft auf meinen Rücken.
Bereits am Parkplatz gibt es einen herrlichen Blick auf den Alpenhauptkamm.
Mein Weg führt mich anfangs gleich über den rauschenden Wildbach und gleich dahinter entspringt der Steig der zum ersten Zwischenziel hinauf führt...
Anfangs gemächlich bergauf bis zur ....
.....Forststraße, der ich einige Meter folge ehe ich rechts in diesen Steig hinauf einbiege....
Grandios |
Der Steig schlängelt sich durch ein kleines Tal hinauf und trifft dabei auf eine kleine Höhle...
Danach geht's schon ein wenig steiler in Serpentinen bergauf und langsam gelange ich in den noch kühlen...
...herrlich erfrischenden Hochwald hinein, der auch schon einen schönen Ausblick auf das Birnhorn gibt.
In angenehmer Steigung geht es rasch bergauf, und so gelange ich schnell aus dem Wald heraus...
... und sehe mein erstes Tagesziel in der frischen Morgenluft.
Auch das erste Zwischenziel lässt sich bereits erkennen.
Blick nach Saalfelden |
Von nun an geht es ein wenig flach querend auf dem schönen Weg hinüber auf die Wiesenfläche....
..während das Birnhorn in der grellen Morgensonne seine atemberaubende Schönheit präsentiert.
Ob diese beiden sich wohl über ihren fantastischen Frühstücksplatz bewusst sind ???
Ich gelange nun hinauf zur schön gelegenen Steinalm. Der Weg führt durch den Garten der noch schlafenden Alm und durch das....
...Gartentor wieder hinaus. Hier beginnt der Steig....
...der sich durch eine große Rinne hinauf zieht, und gleich zeigt wies jetzt weitergeht.....
...nämlich stetig steil, aber nicht schwierig windet er sich geschickt in Serpentinen hinauf.
Und gibt dabei immer wieder einen atemberaubenden Blick auf das Birnhorn frei.
Nach einiger Zeit gelange ich aus der Rinne hinaus. Nun quert der Steig die Westflanke und verläuft durch...
...wildes Terrain.
In der Bildmitte quert der Steig die Flanke...
...aber vorher führt er gut gesichert durch diese Rinne.
"abenteuerlich" |
Der Steig ist in der brüchigen Rinne teils mit Leitern gesichert....
Wer genau hin sieht,erkennt den Steigverlauf.
Das Birnhorn bekommt langsam seine um diese Jahreszeit typische Wolkenmütze |
Nachdem die Rinne erfolgreich hinter mir liegt, führt der weitere Wegverlauf leicht ansteigend die Westseite hinüber.
Bis ich auf eine weitere Rinne treffe die es zu überwinden gilt.
Aber wie auch zuvor ist diese bestens gesichert. Nach der Rinne führt der Steig immer leicht bergauf die Flanke weiter querend hinauf bis zur....
Nun ist die Mütze des Birnhorns fertig !!! |
...Peter - Wichenthaler - Hütte. Die kleine urige Hütte hat sich hier ein beeindruckendes Plätzen gesucht !
Langsam wird es warm, und ich beschließe gleich weiter zu gehen, auch weil sich an der Hütte schon einiges Richtung Klettersteig hinauf regt....
Also der Beschilderung hinauf folgen.
Über steile Wiesenhänge geht es anfangs hinauf...
...während das erste Tagesziel für heute sich imposant vor mir auftürmt.
Immer Bergauf, darf auch der Blick auf die Umgebung nicht vergessen werden, wie hier auf das Achselhorn.
Kurze Zeit später steh ich an der Wegverzweigung zu den beiden Klettersteigen. Nach rechts geht es zum einfacheren Südwandklettersteig und nach links zum schwierigeren Wildentalklettersteig.
Klar, ich gehe links. Zum ersten weil sich im Südwandsteig schon einige Leute tummeln und zum zweiten ist der Wildental noch im Schatten ;-)
Der Steig zieht sich anfangs auf dem grasigen Auslaüfer hinauf und quert dann hinüber unter dem Turm, ehe er wieder nach rechts hinauf zieht.
Am Einstieg in den Steig gönne ich mir mit dieser unglaublich schönen Aussicht eine kleine Pause, während es im Südwandsteig schon richtig zugeht.
Schon einiges los im Südwandsteig. |
Nach der kleinen Pause geht es ans eingemachte, der Klettersteig beginnt...
...über diese Rippe hinauf.
Bereits bestens mit Seilen versichert, wägt sich der Klettersteigaspirant in Sicherheit beim Anstieg....
...wobei ich immer wieder nur betonen kann das ein Sturz in so einem Set trotzdem verheerende Folgen hat.
Technisch nicht schwierig geht es genüsslich bergauf....
..über diese Ausbuchtung...
... über die Platte hinweg...
...und abermals auf einer Rippe hinauf.
Hier hat man nochmals die die Wahl zwischen Wildental und Südwandsteig...
Unbeirrt an meinem Ziel festhaltend quere ich nun hinüber zum Turm.
Der Verlauf ist sehr schön angelegt, aber technisch keineswegs schwierig. Nur vereinzelte nasse Felsen sollten evtl mit Vorsicht genossen werden.
So dauert es nicht lang, bis ich an der " Wastl- Promenade " vorbei....
..unter dem Turm ankomme.
Rückblick |
Unter dem Turm zieht der Steig nun wieder über schönen griffigen Fels steil hinauf.
Steil aber durchaus sehr genussvoll geht es den Seilen nach immer weiter...
...bergauf.
Diese Rippe nimmt sich der Steig zur Hilfe um weiter nach oben,...
...an die " Schlüsselstelle " des Wildentalsteiges zu gelangen:
Die drei Eisenleitern die über eine sehr steile glatte Platte hinweg helfen.
Hier hänge auch ich mein Sicherungsseil ein, den ein Fehltritt kann hier sicherlich nicht mehr abgefangen werden...
Ist die Platte überwunden, führt der Seilverlauf in diese Rinne hinauf, die wieder in genussvoller Kletterei ...
... schnell überwunden ist.
Anschließend geht es an einem Band entlang aufwärts, während herrliche Tiefblicke und Ausblicke genossen werden dürfen.
Nach dem Band hält sich der Steig auf dem Grat hinauf, während der Gipfel...
...bereits in greifbare Nähe rückt...
Da geht es später noch rüber |
..aber vorher gilt es noch eine finale unschwierige Kletterei zu überwinden.
Hierzu nimmt sich der Steig ein Band zu Hilfe, das ...
... in wenigen Minuten überwunden ist.
Nun erfolgen die letzten Höhenmeter zum Gipfel in genüsslicher Gratwanderung hinauf zum Gipfel des...
Persailhorn 2347m |
Gipfelmadonna des Persailhorn 2347m |
Den Gipfel teile ich mir nur mit 4 weitern Leuten, aber auch diese treten nach 5 Minuten den Abstieg an. So bin ich bei meiner wohlverdienten Gipfelrast in dieser atemberaubend schönen Bergzenerie ganz allein auf dem Gipfel. Ich genehmige mir hier eine ausgiebige Rast, sind doch die 1551 hm in 3 Stunden Gehzeit erreicht gewesen...
Vom Persailhorn lässt sich der weitere Wegverlauf des Saalfeldener Höhenwegs schön einsehen, der mich am Ende auf dem im Bildrand rechten Gipfel führt.
Nachdem die Aspiranten des Südwandklettersteiges langsam immer weiter gen Gipfel stürmen, zieht es mich langsam weiter.....
Ich folge dem Saalfeldener Höhenweg vom Persailhorn hinunter in die Scharte.
Ab hier wird es anspruchsvoller, bewegt man sich doch in hochalpinem Gelände, das mit zum Teil losem Gestein und Geröll aufwartet.
Nicht mehr weit bis zur Scharte....
...nach dem der Ernst beginnt. Es geht zunächst über diesen Absatz....
...kletternd hinweg....
...während das Persailhorn schon etwas in die Ferne rückt.
Über z.T loses Geröll geht es dem nächsten....
...Hinderniss entgegen. Auch hier ist wieder klettern angesagt, genussvoll geht es hinauf...
...zum nächsten Riegel.
Dieser ist sogar mir Seilen versichert, was den "alpinen Genuss" für meine Bedürfnisse etwas schmälert....
..aber die Seile haben durchaus Berechtigung. Man braucht sie ja nicht zu nutzen ;-)
In herrlicher Kletterei, das das Bergsteigerherz erqicken lässt führt der Saalfeldener Höhenweg abermals über dieses Band immer unaufhaltsam dem nächsten Gipfel entgegen.
Immer fordernd, dürfen dem Begeher seine Kräfte noch nicht verlassen haben.
Der nächste Gipfel rückt langsam näher, aber es täuscht er wird einem nicht geschenkt.
Der rechte ist später der letzte Gipfel für heute |
Ich befinde mich unter dem Gipfelaufbau des nächsten Gipfels, der bezwungen wird....
... und dabei darf man nicht vergessen, das Glück und Unglück oft nur.....
....einen Katzensprung auseinander sein können.
Der Gipfelaufbau fordert nochmal richtig, gilt es doch loses Geröll und steile Bänder zu überwinden.
Stetig steil und fordernd präsentiert sich der Aufstieg, aber das mag ich sehr und so geht es...
..anfangs noch der Markierung folgend unaufhaltsam dem Gipfel entgegen.
Als der Weg aus dem direkten Gipfelaufbau nach links quert, suche ich mir den restlichen Aufstieg frei nach oben.
Das Gelände gibt den Weg im Grunde vor, und so geht es in schöner Kletterei....
..dem Gipfel entgegen.
Mitterhorn 2491m |
Der Weiterweg führt später da lang...
Steinernes Meer mit Schönfeldspitze und Riemannhaus |
Der Blick vom Mitterhorn auf das Persailhorn und den Gratverlauf.
Sehr schöner Blick vom Mitterhorn auf den Hohen Göll im Hintergrund.
Mitterhorn und Saalfeldener Becken |
Die Schönfeldspitze und der Wurmkopf kämpfen gegen die Wolken
Nachdem ich eine Weile auf dem Mitterhorn verweilt habe, geht es weiter über den Sallfeldener Höhenweg......
Das Mitterhorn im Abstieg |
Jetzt wird es ein wenig anspruchsvoller: Ab dem Mitterhorn bis zu den Drei Docken geht es sehr steil, etwas brüchig und ausgesetzt hinüber.
Die Drei Docken rücken näher.
Der Abstieg zur Scharte der Drei Docken ist zwar mit Seil versichert, aber hier haben nur Trittsichere erfahrene Bergsteiger etwas zu suchen...
In der Scharte nochmal ein schöner Rückblick auf das Abstiegsgelände des Mitterhorns.
Nachdem die Drei Docken auf einem sehr ausgesetzten Band gequert wurden, schwingt sich der Steig wieder mit Bändern behelfend hinauf.
Kurz nach den Docken ist der letzte Gipfel für heute bereits in Reichweite.
Über brüchiges Terrain und Geröll geht es hinauf....
Die Drei Docken |
Der Sallfeldener Höhenweg läuft nun noch an einem Felsklotz linker Hand vorbei, ehe ich in wenigen Minuten......
Blick vom Gipfel auf den Saalfeldenern Höhenweg.
....den Gipfel des....
Breithorn 2054 m |
Matrashaus am Hochkönig im Zoom |
Maria Alm im Tal |
Der Südwandsteig auf das Breithorn |
Nachdem ich fast 2 Stunden früher als ursprünglich geplant am Breithorn ankomme, genehmige ich mir eine sehr sehr lange Rast. Können sich doch die Augen nicht von dieser atemberaubenden Gerbirgslandschaft satt sehen.
Nach schier unendlicher Rast beginne ich den Abstieg zum Riemannhaus.
Hier drüber verläuft der Saalfeldener Höhenweg |
Der Abstieg vom Breithorn ist wieder mehr für den Normalbergsteiger geeignet, ist er doch oft mit Stufen versichert....
Trotzdem bewegt man sich immer noch im steilen Gelände, schlafen darf man nicht....
So gelange ich bei meinem heutigen Nachtquartier, dem Riemannhaus an. Ich freu mich schon auf eine schöne Tasse Kaffee und lecker Abendessen.
Schöner Rückblick auf das Breithorn kurz vor dem Riemannhaus...
Und schlafen wird man hier sicher auch gut !!!
Auf dem Riemannhaus ist man erwartungsgemäß nicht allein. Viele ausländische Bergsteigerkollegen suchen hier oben ihr Betäftigungsfeld. Aber auch als Alleingeher findet man immer Anschluß, so lerne ich eine junge Bergsteigerin kennen, die morgen das gleiche Ziel wie ich hat. Nach ein wenig Unterhaltung, zu der sich auch noch ein Bergsteiger aus Schleching gesellt hat, beschließen wir die morgige Tour gemeinsam in Angriff zu nehmen.
Nach dem Essen mit etlichen Radlern und sehr schönen Gesprächen über Gott und die Welt, macht sich meine kurze voran gegangene Nacht auch kurz vor Hüttenruhe bemerkbar. Sarah hat sich schon verabschiedet, nur der Schlechinger " Sepp" kann nicht so recht vom Weißbier ablassen und genehmigt sich noch sein viertes oder so....
Ich klinke mich aber aus, den morgen sollte der Geist doch hellwach sein, denn Fehltritte sind morgen absolut tabu.....
Fakten:
- Sehr schöne, aber sehr lange Alpine Bergtour
- Anforderungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Alpine Erfahrung, Klettern I u II, sehr gute Kondition ( angegebene Gehzeit lt. diversen Quellen 6,5 - 8 Std )
- Aufstieg: 1900 hm, Abstieg: 690 hm
- Gesamtstrecke 11,7 km
- Gesamtstrecke 11,7 km
- M(r)eine Gehzeit: 4:15 Std.
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