Donnerstag, 27. Oktober 2016

Tuxeck über Schotterfeldköpfe und Südostgrat und Treffauer

Griaß Eich Beinand,

Eigentlich hatte der Wetterbericht für heute relativ gut angesagt, Grund genug wieder eine Bergfahrt zu unternehmen......
Leider war dann wieder einmal alles anders als vorher gesagt.... Trotzdem hielt ich an meinem Vorhaben fest und machte mich auf zum Parkplatz Jägerwirt nach Scheffau.....
Genau gesagt hatte der Wetterbericht für "frei werdende Gipfel" am Nachmittag angesagt,..






... weshalb ich dann auch erst um 9.15 Uhr am verwaisten Parkplatz startete..... 

Zuerst etwas über die Asphaltstraße abwärts, da der oben querende Wanderweg gesperrt war.
 Nachdem die Straße hinauf Richtung Gruttenhütte eingeschlagen war, gelangte ich nach dem Gehöft Steinacker ....








... bald an einen Wegweiser, der mich dazu anhielt links in die Schotterstraße hinauf Richtung Gruttenhütte ab zu biegen.
Diesem folge ich nun durch den Wald.....








... bis ich auf die Teerstraße hinaus gelange. Ihr folge ich hinauf nach Kaisern. Im Gehöft biege ich dann rechts ab und halte an der Beschilderung Richtung Gruttenhütte....
Nachdem ich der Forststraße ca 10 min gefolgt bin, nehme ich einen kleinen Abkürzer über die Wiese und gelange so zügig....









... hinauf zur Stoabrand Alm. 
Von dieser folge ich dem Fahrweg weiter.....










... während der Rückblick mich optimistisch stimmt.
Als ich dann bei der Buchauer Alm eintreffe, bin ich überzeugt das das Wetter sich wie angekündigt bessern wird....


Mit den ersten Sonnenstrahlen steige ich abermals über einen kleinen Abkürzer hinauf zur.....









... Riedlhütte. Alles verwaist und bislang herrlich einsam, folge ich dem Weg der mich kurz darauf an einen....









... Schilderbaum führt. Hier halte ich immer noch auf die Gruttenhütte zu.
Auf den frisch hergerichteten Weg geht es nun etwas steiler hinauf...







.... und ich gelange langsam in den Nebel....
Nachdem es wieder etwas flacher wird, stehe ich endgültig in der "Suppe". Ausgerechnet hier, denn nun gilt es einen unmarkierten Steig zu suchen.... Nach etwas Suche finde ich ihn auch schließlich.....









Steil über Gras und kleine Trittspuren folgend ....
... leitet dieser in die Latschen hinein, die aber bald.....








... überwunden sind. Nun geht es über grasbewachsenes Terrain ....











... aufwärts bis zur einer kleinen Grasrinne. Dieser folge ich hinauf ins ....
Blick zur Gruttenhütte





... Kar. Vor mir sehe ich in den Geröllflanken ein beachtliches Rudel Gämsen äsen....







Ich folge nun den mit frisch roten Punkten markierten Steig in leichter Querung....
... bis zum Rand. Nun folgt ein etwas mühsamer Aufstieg durch anfangs große Felsen,....








... die sich aber nach oben hin in feinen Schotter verwandeln. 
Mit einem Rückblick nach unten quere ich nun hinüber zu einer....









... markanten Rinne. Über diese etwas nasse steile Rinne ( I+ ) klettere ich nun hinauf ...
Rückblick durch die Rinne








... bis ich auf dem Ostrücken gelange. Nun folgt ....
... der weitere Aufstieg durch den sehr steilen Rücken.







Hier muss ich oft den Weg etwas suchen, den das Gras hat den selten begangenen Steig oft etwas überwuchert. Aber anhand der neuen roten Punkte ist die Wegfindung immer wieder schnell zu finden.
Und so arbeite ich mich weiter bergauf während ich endgültig von Wolken verschlungen worden bin, bis....




Rückblick




... der Wiesenrücken langsam in einen Schroffenhang übergeht.








Von nun an ändert sich das Gelände: Es geht weiter steil bergauf, und ab und an müssen auch bereits die Hände genutzt werden.




Nach einiger Zeit wird der Schroffenrücken immer schmäler und ....













... zieht sich langsam in einen Grat zusammen.
Mit Wolkenlücken die zumindest etwas von dieser schönen Landschaft freigeben, quere ich nun....






... über den Grat hinüber. Anfänglich leichteres Gehgelände, bei dem ab und an etwas hingelangt werden kann/muss.




Rückblick über den Grat








Danach geht es etwas zur Sache: Immer öfter dürfen nun die Hände genutzt werden....
... als es über anfänglich lose Klemmblöcke mit "Tiefblick" ....


... den ersten Aufschwung heran geht.
Das Gelände wird nun durchaus etwas fordernd, wobei eine Stelle des Grates ziemlich ausgesetzt ist, aber sonst nicht all zu schwierig ( T4+/I ). Vorsicht ist aber geboten, denn aufgrund des Nebels sind die Felsen oft etwas feucht.
Rückblick über den Grat








Nachdem ich den Grat überschritten habe, beginnt die Kletterei: Über eine anfängliche plattige kleine Rinne ( II ) gelange ich ...
... an die zweite Schlüsselstelle der Tour: Es gilt laut AV- Führer ( III ) eine glatte griffarme Platte hinauf zu klettern. Aber ich würde die Stelle aufgrund der etwas feuchten Felsen und auch sonst eher etwas schwieriger ansetzten (III-). Im meinem Führer von 1979, sind noch schadhafte Eisenstifte erwähnt, die aber mittlerweile nicht mehr vorhanden sind . Ohne das Seil wäre die Stelle sicherlich sehr heikel bei den vorherrschenden Bedingungen. Ich versuche es ohne Seilkontakt, aber ganz am Ende brauche ich es leider....









Mit einem Tiefblick durch die Schlüsselstelle....
... und über den Grat...







... klettere ich nun weiter.
Ich gelange in eine steile äußerst brüchige Rinne, in die es nun hinein geht. Anfangs außer steil nicht weiter schwierig, bin ich mir voll bewusst das ich hier so "eingekesselt" und voll dem Steinschlag ausgeliefert bin. Vor mir ist keiner, aber in der absoluten Stille höre ich immer wieder eine Gämse pfeifen was mich da ich das Tier nirgendwo in der Nebelsuppe ausfindig machen kann sehr beunruhigt.








In der noch unteren Hälfte der Rinne wird diese dann nach links kurzweilig verlassen und es geht außerhalb weiter ....
.... durch die Schluchten bergauf. Ich pfeife kurz nochmal, und DA, ! - kurz hab ich die Gämse erhaschen können als sie abermals ihr typischen Pfeifen von sich gibt.  Etwas erleichtert stelle ich fest, das sie sich westlich von mir bereits etwas unterhalb befindet. 








So steige ich wieder in die Rinne ein, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf das weiter oben sich noch weitere Tiere befinden können. Über die brüchige Rinne ( II-III ) klettere ich nun weiter hinauf während ....
... ein Rückblick die Steilheit etwas vermitteln dürfte.









Über die letzten Meter erklimme ich dann ...
Rückblick zur Rinne







... dessen Ende. Nun quere ich in eine steile Geröllmulde etwas nach rechts hinauf und mir wird bewusst das wenn ein Tier oder Bergsteiger hier heroben geht, Steinschlag so gut wie unvermeidlich sein dürfte.
Ich steige weiter über losen Schotter steil ....

... hinauf bis ich ....
Aufstiegsgelände
... in die Scharte gelange. Nun gilt es noch die letzte Hürde zu überwinden: Ein mit Krampen entschärftes Wandl wird direkt hinauf zum Gipfel des ....


Tuxeck 2226m 

... erklommen. Da stehen sie nun, Großglockner, Olperer, Großvenediger  und die sonstigen Paradegipfel des Hauptkammes- sofern die Wolken nicht die Sicht verdecken. Aber im geistigen Auge sehe ich die Landschaft. Heute war eben der Weg das Ziel, und der war umso beeindruckender als ich erwartet habe.








Ich lasse mich direkt am Wandausstieg für eine kleine Brotzeit nieder, ehe ich nach kurzer Rast den Abstieg antrete.
Wieder an der Scharte angekommen, folge ich den abermals frischen roten Punkten mit einem letzten Blick hinauf zum Tuxeck nördlich .....










... anfangs etwas abwärts, ehe es dann ....
... immer in leichter Steigung aufwärts geht.









Über einen letzten Aufschwung in der Westflanke gelange ich so zügig zum ....
... Gipfelaufbau des...


Treffauer 2304m
Am Gipfel angekommen, verwerfe ich die letzte Hoffnung das sich das Wetter doch noch auf meine Seite schlagen könnte. Mit bizarren "Windanzeigern" suche ich mir eine Stelle an der ich mich etwas niederlassen kann, denn etwas Zeit hab ich noch um abzuwarten... 









Und tatsächlich, kurz schimmert die Sonne durch die Wolken und Nebelfelder und lassen mich abermals hoffen einen Blick auf den Kaiser erhaschen zu können - vergeblich, bereits nach wenigen Augenblicken nehmen die Wolken wieder überhand und hüllen mich abermals in tristes Grau....
Nachdem ich über eine halbe Stunde gewartet habe, mache ich mich an den Abstieg. Mit einem letzten Blick zum Treffauer steige ich über den Normalweg .....


... in anfänglicher Querung ....










... auf einen kleinen Grat, bis dieser....
... in eine Wiesenflanke übergeht.








...nach einer abermaligen kleinen Querung....
... schlängelt sich der Steig steil im Zick Zack bergab. 








Immer wieder tauchen wie aus dem Nichts gespenstisch wirkende Gämsen im Nebel auf. Kein Wunder, das die Tiere früher oft als Boten des Teufels genannt wurden.




Ich gelange durch eine kleine Rinne die ich absteige ....


.... durch eine kleine Querung abermals ....






... im Zick Zack rasch bergab. 









Die flüchtenden Gämsen sehen mich wohl auch als "Teufel" an, so schnell laufen sie...












Langsam lichten sich die Wolken, als ich  ....




... in einer letzten steilen Querung mich dem ....










... Schneekar nähere.




Im Schneekar angekommen, schlängelt sich der Steig nun durch loses großes Blockwerk....
Abstiegsgelände
... bergab. Mit einem Blick hinauf zum Kleinkaiserl gelange ich in einen....












... kurzen Latschengürtel.
Während oben die Gipfel Wolkenverhangen sind, scheint im Flachland die Sonne - Ich fasse es nicht !









Über letzte Serpentinen folge ich den Gämsen hinab zum ...
... Wasserfall, an dem wir heuer schon einmal waren im Zuge der Hackenkopfüberschreitung.


Ich folge nun dem schönen Weg talwärts....













... und kann doch noch etwas Sonne tanken während ....
... ich dann den Weg zur ....


















... Wegscheid Hochalm einschlug genießen. Nun noch kurzweilig weiter auf dem Weg Nr. 826 bis ich....


Blick hinauf zum Scheffauer 










... an der Wegscheid Niederalm vorbei der Kiesstraße hinab .....












... über die Brücke zurück zum ...
... Parkplatz gelange. Nur noch ein weiters Auto mit Spaziergängern lässt sich ausfindig machen, also wundert es nicht das das heute die einzigen Menschen waren die ich getroffen habe.
Eine Tour, die großen Eindruck hinterlassen hat bei mir, und die ich unbedingt bei schönem Wetter wiederholen werde.


Fakten:



- Landschaftlich großartige einsame Tour
- Kletterkönnen unabdingbar
- Steinschlaggefährdet im oberen Teil, deswegen Helm unverzichtbar
- Wohl eher der einsamere Anstieg zum Tuxeck durch steile Wiesenflanken und Schroffenhänge
- Aufstieg: 1550 hm
- Abstieg: 1547 hm
- Weglänge: 15,3 km
- M(R)eine Gehzeit: 4:45 Std , Gesamter Zeitbedarf : 6.45 Std incl Pausen




VG AMERANGER




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