Montag, 8. April 2013

Hörndlwand am 8.4.13

Da das Wetter heute endlich einmal schön sein sollte, hielt uns nix mehr zu Hause und so ging's ab in die Berge. Geplant waren mehrere Touren, aber da es heute noch guten Nachtfrost gab und die Verhältnisse nahezu perfekt waren, entschieden wir uns auf die Hörndlwand ab Seehaus zu gehen.



Startpunkt war also der Parkplatz Seehaus hinter der Laubau. Um kurz vor 8  Uhr starteten wir bei -3 Grad, bewaffnet mit Steigeisen und Schneeschuhen am Rucksack auf der Forststraße Richtung Hördlwand gleich hinter dem Parkplatz. 
Nach ca 10 langsamen Gehminuten stößt man auf den gut ausgebauten Steig linker Hand der sich dank der guten Beschilderung nicht übersehen lässt. 

Der schön aufsteigende Pfad durch lichten Mischwald führt uns neben einem schönen Bach hinauf zum Almgelände der Brandner Alm. Die letzten Höhenmeter vorm Almgelände steigt der Weg etwas steiler im Zick-Zack - Kurs an und leitet uns sehr schön über etliche Brückchen über den rauschenden Bach.



Als sich der Wald lichtet und man auf die Wiese der Branderalm hinauskommt, erblickt man erstmals unser erstes Tagesziel für heute. Imposant ragt die Hördlwand über dem Wald im strahlenden Sonnenschein empor.
Wir wandern weiter über die Wiese bis zum nächsten Wald. Hier trifft man dann auf zwei Wegvarianten: Geradeaus geht's über den Ostertalgraben hinauf ins Ostertal. Folgt man dem Weg rechts gelangen wir nach ca 5 min zur Brandneralm hinauf und dann weiter über den Jägersteig ins Ostertal.  Als wir bei der Alm waren, saß da schon hinter einem Schneehaufen ein Wanderer der ein Sonnenbad genoss. Er fragte uns wo wir hin wollten und wir erklärten ihm unser Vorhaben worauf er uns riet über den Ostergraben aufzusteigen, da der Jägersteig wegen des vielen Schnee nicht passierbar sei. Hm, da war nun guter Rat teuer, da wir auch nur eine einzige Schneeschuhspur auf dem Hang hinauf sahen. Wir entschlossen uns nur 5 min zurückzugehen bevor wir eine Stunde Aufstieg in den Schnee setzten. 




Wir haben für den Aufstieg den Weg über die Brandneralm gewählt.


Also zurück zum Ostergraben und über ihn hinauf bis wir auf eine imposante Felswand trafen. Ab hier ist der Weg nicht mehr markiert ,aber mit ein bisschen Orientierungssinn und einen Blick auf die Karte, merkt man das man rechts abdrehen muss. Bis jetzt war der der Weg wenig schwierig und dank des Frostes ohne jegliche Hilfsmittel zu bewältigen. Hat man aber rechts abgedreht, steilt das Gelände gehörig auf und wir legten unsere Steigeisen an, da ein weiterkommen auf dem vereisten Hang immer mühsamer war.

Beim Aufstieg durch den lichten Wald kann man immer wieder schon einen kleinen Blick auf die Ausläufer der Hörndlwand erhaschen. 
Als das Gelände wieder etwas sanfter wird, öffnet sich auch der Wald und gibt den Blick in das gewaltige Ostertal mit den Steil abfallenden Wänden der Hörndlwand frei. 



Von hier aus geht's im Zick -Zack Verfahren das steile und vereiste Kar hinauf. Unten noch relativ flach, steigt es ab der Mitte gehörig an, so das es uns die Oberschenkel ganz schön aufpumpt.
Aber das überstehen wir auch und stehen bald auf der Kuppe oberhalb des Kares und können einen Blick hinunter ins Ostertal genießen.
 Auch unsere ersten beiden Ziele sind schon zu sehen und zum greifen nah.Nun sehen wir über uns das erste Gipfelkreuz der Hörndlwand. In zehn Minuten geht's nochmal ein wenig steil dem Gipfel mit seinem schönen eisernen Kreuz entgegen.
Hörndlwand 1684m
Hinter dem Gipfelkreuz erkennt man auch schon unser nächstes Ziel: Das Kreuz des Gurnwandkopfes im Hintergrund. 
Da es ein wenig windig ist suchen wir uns hinter einem kleinen Vorsprung unterhalb des zweiten Gipfels ein gemütliches Plätzchen um unsere Brotzeit zu genießen. Die Sonne hat schon gut an Kraft gewonnen und so sitzen wir hier oben bei fast schon Frühlingshaften Temperaturen und genießen die herrliche Aussicht.
Am Gipfel bietet sich eine super Fernsicht, sehr schön sieht man den wilden und zahmen Kaiser, die Mühlhornwand , die Bechtesgadener Berge leuchten im Sonnenschein, nur Reichenhall hat's erwischt , - die sitzen unter einer kleinen Nebelwolke. 


Wir gehen zurück und queren nun den Gipfelhang hinüber zur Gurnwand.

Wegen der Temperaturen firnt es schon gewaltig auf und wir brauchen unsere Schneeschuhe um die restliche Querung zu meistern ohne Knietief einzusinken. Beihnahe hätten wir die erste Spur gezogen, aber ein Tourengeherpärchen kam uns 10 min zuvor.



Nach ca 20 min stehen wir auf den ersten Gipfel des Gurnwandkopfes und sehen unser letztes Ziel für heute:








Das zweite Kreuz ( oder das was davon über ist ) des Gurnwandkopfes mit atemberaubenden Blick zum Kaiser.
Von der Gurnwand sieht man die steile Nordseite der Hörndlwand.
Der Kaiser
 
 Da es immer wärmer wird und wir nicht gerade im flachen Gelände unterwegs sind, bleibt uns nur eine kurze Gipfelrast. Die einzigen 3 Tourengeher die wir heute gesehen haben, sind auch schon abgefahren und so beschließen wir wieder abzusteigen bevor es noch besser auffirnt und der Abstieg eine Plakerei wird. Wir queren nun unseren Aufstiegshang zurück zur Hörndlwand, der gewaltig weich geworden ist. Gut das wir nicht noch länger Rast gemacht haben. Nach gut 15 min stehen wir wieder vorm Kar ins Ostertal und sehen uns die Lage von oben nochmal an bevor wir einsteigen. Wir entschließen uns die Schneeschuhe gegen die Steigeisen zu tauschen da sie viel mehr Grip bieten und das traversieren schneller geht. Gesagt getan, runter geht es viel bequemer als rauf das ist schon mal sicher. Flott geht's im weichen Schnee wieder über die Aufstiegsroute zurück bis zu der Stelle die uns beim Aufstieg etwas Orientierungssinn gefordert hat.

Da wir noch genügend Zeit und Lust hatten, beschlossen wir uns den Weg zur Branderalm der eigentlich der Aufstiegsweg werden sollte noch als Abschlußkrönung zu suchen. Nach ein wenig suchen entdeckten wir einen kleinen Pfad der in die grobe Richtung verlief und so stapften wir ( mittlerweile wieder mit Schneeschuhen bewaffnet ) diesem Weg nach bis wir tatsächlich einen Wegweiser fanden der uns Gewissheit gab das wir richtig sind.

Von nun an gehts dem Weg bergab weiter bis sich der Wald wieder auftut und wir zu den Wiesenhängen der Brandneralm hinaus gelangen. Gleich nach dem Wald hällt man sich rechts und nach ca 5 min sieht man auch schon die Alm. Schön sieht man auch noch den Rauschberg hinter der Brandneralm aufragen, auf seinem Gipfel die Bergstation der Bahn und gleich daneben wer's weiß die Adams Hand ( gezoomt) die 6 Meter hoch ist und nach Rom zeigt.


Wir genießen noch einmal die schöne Aussicht auf die Berge und prägen uns noch einmal die schönen Bilder dieses fantastischen Tages ein. Mit einem letzten Blick zurück auf die Hörndlwand  steigen wir über den Steig in ca 1/2 Std wieder hinab zum Parkplatz, den wir dann um 15.17 Uhr erreicht hatten.


VG Ameranger,
unterwegs mit Daniel

- Ausgangspunkt: Seehaus bei Ruhpolding
- ca 940hm
- Hangexposition Unten Süd, im oberen Bereich Nordost - Ost
- Ab der Brandneralm ist die Tour häufig lawinengefährdet.

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